Buchbindetechnik und Postpresstechnologie – Buchbinder*in

Lehrzeit: 3 1/2 Jahre

Einstiegsgehalt nach der Lehre: ca. 1.590,- bis 1.790,- €

Lehrberuf

  • Worum es geht

    Der Lehrberuf Buchbindetechnik und Postpresstechnologie im Schwerpunkt Buchbinder*in kann seit 1. Juli 2020 erlernt werden.

    Buchbindetechniker*innen und Postpresstechnolog*innen mit Schwerpunkt Buchbinder*in stellen Bücher, Broschüren, Schachteln, Schuber usw. aus Papier, Karton und anderen Materialien her. Sie beraten ihre Kundinnen und Kunden über das Produktangebot und produzieren hauptsächlich Einzelanfertigungen und kleine Serienproduktionen. Dabei arbeiten sie oft manuell bzw. bedienen Spezialmaschinen (z. B. Klebe- und Heftmaschinen) und wenden spezielle Techniken an (z. B. Falzen, Prägen, Schnittverzierungen) an. Neben der Herstellung neuer Bucher restaurieren und reparieren Buchbinder*innen auch Bücher.

    Buchbinder*innen arbeiten in Werkstätten und Werkshallen von Buchbindereien zusammen mit Berufskolleginnen und -kollegen oder eigenständig in kleinen Buchbindereien. Sie haben Kontakt zu Kundinnen und Kunden und zu Lieferantinnen und Lieferanten.

  • Wo man arbeitet

    Buchbindetechniker*innen und Postpresstechnolog*innen mit Schwerpunkt Buchbinder*in üben ein altes Handwerk aus. Sie stellen Bücher, Broschüren, Schachteln, Schuber, Karten, Etuis aus Papier, Karton und anderen Materialien (z. B. Leder) her. Auch restaurieren und reparieren sie Bücher indem sie sie reinigen oder Bruch- und Fehlstellen ergänzen.

    Sie beraten ihre Kundinnen und Kunden über die Produktionsmöglichkeiten und Ausführungen und bereiten die nötigen Materialen, Werk- und Hilfsstoffe vor. Sie übernehmen die Druckbögen aus der Druckerei, beschneiden und falzen die Bögen, tragen sie zusammen und prüfen die Seitenzahlen und Bögen (kollationieren). Durch unterschiedliche Techniken werden die Seiten geheftet und geklebt und zu Buchblöcken geleimt. Im nächsten Schritt werden die Buchblöcke beschnitten, gerundet und abgepresst, bevor die Buchbinder*innen die Einbände (Buchdecken) durch Einhängen, Anpappen oder Einpressen anbringen. Für Bucheinbände werden die Pappendeckel mit Leinen, Leder, Pergament oder anderen Materialien überzogen und nach Bedarf anschließend durch Prägedruck oder Vergoldungen verziert.

    Bei Einzelanfertigungen stellen Buchbinder*innen die Produkte großteils händisch und mit Hilfe von speziellen Buchbindermaschinen und -werkzeugen her. Bei Produktionsserien arbeiten Buchbinder*innen meist mit elektronisch gesteuerten Maschinen. Sie richten die Maschinen ein, überwachen sie und führen Qualitätskontrollen durch. Dabei werden die Druckerzeugnisse durch Schneiden, Rillen, Stanzen, Prägen, Falzen, Heften und Binden in die passende Form gebracht. Bei Bedarf fügen sie noch Beilagen an oder Konfektionen (z. B. Kärtchen, Bänder) durch. Auch die Pflege und Wartung der verwendeten Maschinen gehört zu ihren Tätigkeiten.

    Am Ende der Produktion werden die Bücher, Broschüren, Schachteln usw. verpackt, gelagert bzw. versendet sowie Lieferscheine bzw. Rechnungen ausgestellt.

  • Womit man arbeitet

    Buchbindetechniker*innen und Postpresstechnolog*innen mit Schwerpunkt Buchbinder*in arbeiten hauptsächlich mit Papier und Karton. Weiteres verwenden sie Leinen, Leder, Kunstleder, Kunststoffe, Pergament sowie verschiedene Ziermaterialien. Bei der Einzelanfertigung und in der Restaurierungen von alten Büchern arbeiten sie händisch und verwenden spezielle Werkzeuge, wie z. B. Buchbindermesser, Schärfmesser, Falzbeine, Buchbinderahlen, Leimpinsel, Nadel und Fäden. Bei der Serienfertigung werden halb- und vollautomatische, oft computergesteuerte Maschinen eingesetzt, z. B. Decken- und Falzmaschinen, Schneide-, Zusammentrag- und Stanzmaschinen sowie Prägepressen und Klebebinder.

    Buchbinder*innen, die eigenständig in kleinen Buchbindereien tätig sind, arbeiten zudem noch mit den üblichen Arbeitsgeräten eines Büros (PC/Laptop, Drucker, Telefon, Smartphone). Sie verwenden Adressdatenbanken und Buchhaltungssysteme.

  • Wie man arbeitet

    Buchbindetechniker*innen und Postpresstechnolog*innen mit Schwerpunkt Buchbinder*in arbeiten in Werkstätten und Werkshallen von Buchdruckereien zusammen mit Berufskolleginnen und -kollegen oder eigenständig in kleinen Buchbindereien. Sie haben Kontakt zu Druckspezialistinnen und -spezialisten (Papiertechnik (Lehrberuf), Drucktechnik (Lehrberuf)), ihren Kundinnen und Kunden sowie zu Lieferantinnen und Lieferanten.

    Buchbinder*innen arbeiten hauptsächlich zu den üblichen Produktionszeiten ihres Betriebes. Mehrarbeit und Überstunden können fallweise erforderlich werden, wenn ein Auftrag dringend fertiggestellt werden muss. Sie arbeiten viel bei künstlichem Licht und bei der Arbeit an Maschinen müssen sie auch mit einem gewissen Produktionslärm rechnen.

  • Was man macht

    • Materialien, Werk- und Hilfsstoffe bestellen und lagern
    • Papierbögen zuschneiden, falzen, zusammentragen und kollationieren (= richtige Anzahl und Reihenfolge der Blätter prüfen)
    • Bögen zu einem Buchblock zusammenkleben oder -heften
    • Buchblöcke vorbereiten, leimen, beschneiden
    • Bucheinband herstellen und mit verschiedenen Prägungen oder Vergoldungen dekorieren
    • Buchblock mit dem Bucheinband verbinden
    • Bücher reparieren und restaurieren (reinigen, fehlende Stellen ergänzen usw.)
    • Schachteln, Schuber usw. herstellen
    • Produkte verpacken und verschicken
    • Lieferscheine und Rechnungen ausstellen, Adressdaten aktualisieren
    • Maschinen und Werkzeuge reinigen und instandhalten
  • Für wen man arbeitet

    • Kleine Buchbindereien
    • Bibliotheken
    • Mittlere Betriebe der Buchproduktion
  • Ausbildungs­inhalte / Was man lernt

    Der Lehrberuf Buchbindetechnik und Postpresstechnologie im Schwerpunkt Buchbinder*in kann seit 1. Juli 2020 erlernt werden.

    Wichtige Ausbildungsinhalte:

    • Buchbindetechniken (manuell und maschinell)
    • Gravur-, Vergoldungs- und Prägetechniken
    • Schriften
    • Materialkunde
    • Restaurierungskenntnisse
    • Buchbindemaschinenkunde
    • Qualitätskontrolle
    • Rechnungswesen, Buchhaltung
    • Kundinnen- und Kunden-Beratung
  • Wie man sich weiterbilden kann

    Buchbinder*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

    Weiterbildungsbereiche für Buchbinder*innen sind beispielsweise:

    • Fertigungsautomatisierung, elektronisch gesteuerte Produktion
    • digitale Verfahrenstechniken
    • Papierrestaurierung
    • Lederbandrestaurierung
    • Datenschutz, Datenschutz
    • Urheberrechte (Bildrechte) und Nutzungsrechte
    • Qualitätsmanagement
    • Kundenbetreuung, Kommunikation
    • digitale Kommunikationstools und -medien
    • Ressourcen- und Energieeffizienz

    Kurse und Lehrgänge von Weiterbildungseinrichtungen wie dem Berufsförderungsinstitut (BFI) und dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) biete eine gute Gelegenheit sich in verschiedenen Themenbereichen weiterzubilden. Vor allem größere Betriebe bieten häufig auch interne Weiterbildungsmöglichkeiten an.

    Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge für Berufstätige an berufsbildenden höheren Schulen. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges (3 Jahre) ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht. Auch die Berufsreifeprüfung (insb. Lehre mit Matura) oder eine Studienberechtigungsprüfung ermöglichen den Zugang zum Studium.

    Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und Zusatzqualifikationen (z. B. Meister- oder Werkmeisterprüfung) können Buchbinder*innen zu Team- und Werkstättenleiter*innen aufsteigen und führen als solche Mitarbeiter*innen und Teams. Die Meisterprüfung ermöglicht außerdem, einen eigenen Betrieb zu gründen.

    Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

  • Was du mitbringen solltest

    Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

    Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.

     

    Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

     

    Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

    • Auge-Hand-Koordination
    • ausgeprägter Tastsinn
    • Farbsehen
    • Fingerfertigkeit
    • gutes Sehvermögen

     

    Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

    • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
    • Datensicherheit und Datenschutz
    • Gefühl für Farben und Formen
    • gestalterische Fähigkeit
    • gutes Augenmaß
    • handwerkliche Geschicklichkeit
    • technisches Verständnis
    • Zahlenverständnis und Rechnen

     

    Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

    • Kommunikationsfähigkeit
    • Kundinnen- / Kundenorientierung

     

    Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

    • Aufmerksamkeit
    • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
    • Geduld
    • Konzentrationsfähigkeit
    • Sicherheitsbewusstsein
    • Umweltbewusstsein
    • Verschwiegenheit / Diskretion

     

    Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

    • Kreativität
    • Prozessverständnis
    • systematische Arbeitsweise
  • Was es noch gibt

    Verwandte Lehrberufe

    Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf).

    Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

    • Buch- und Medienwirtschaft – Buch- und Musikalienhandel (Lehrberuf)
    • Drucktechnik – Bogenflachdruck (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“
    • Drucktechnik – Digitaldruck (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“
    • Drucktechnik – Rollenrotationsdruck (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“
    • Drucktechnik – Siebdruck (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“
    • Drucktechnik (Lehrberuf)
    • Druckvorstufentechnik (Lehrberuf)
    • Kartonagewarenerzeuger*in (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“
    • Medienfachmann / Medienfachfrau (Lehrberuf)
    • Papiertechnik (Lehrberuf)
    • Reprografie (Lehrberuf)
    • Verpackungstechnik (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“

    Alternativen (Auswahl)

    Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

    Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

    • Buch- und Medienwirtschaft – Buch- und Musikalienhandel (Lehrberuf)
    • Drucktechnik – Bogenflachdruck (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“
    • Drucktechnik – Digitaldruck (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“
    • Drucktechnik – Rollenrotationsdruck (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“
    • Drucktechnik – Siebdruck (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“
    • Drucktechnik (Lehrberuf)
    • Druckvorstufentechnik (Lehrberuf)
    • Kartonagewarenerzeuger*in (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“
    • Medienfachmann / Medienfachfrau (Lehrberuf)
    • Papiermaschinenarbeiter*in
    • Papiertechnik (Lehrberuf)
    • Reprografie (Lehrberuf)
    • Schriftdesigner*in
    • Schriftsteller*in
    • Verleger*in (Buch), Verlagsfachmann / Verlagsfachfrau
    • Verpackungstechnik (Lehrberuf), „1. voll, 2. erste Häfte voll“
  • Lehre und Matura

    Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

    Und so geht es:

    Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

    Wie funktioniert die Vorbereitung?

    Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

    Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

    Link: Häufig gestellte Fragen!

  • Selbst­ständigkeit

    Selbstständigkeit

    Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist z. B. gegeben durch:

    a) Reglementierte Gewerbe/Handwerke:

    • Handwerk der Buchbinder, der Etui- und Kassettenerzeugung und der Kartonagewarenerzeugung, BGBl. II Nr. 34/2003, Novelle mit Artikel 5 BGBl. II Nr. 399/2008

    Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
    Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe.

    b) Freie Gewerbe:

    • Buch-, Kunst- und Musikalienverlag (Anmerkung: umfasst auch den Verlag und Vertrieb elektronischer Medien ohne Datenträger)

    Liste der Freien Gewerbe:

    Allgemeine Hinweise:

    Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
    Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen Sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
    • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
    • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

    Freie Berufe sind selbstständige (freiberufliche) Tätigkeiten, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen (z. B. Arzt/Ärztin und andere Gesundheitsberufe, Rechtsanwalt/-anwältin, Musiker*in, Schriftsteller*in und andere Künstlerberufe). Für einige freie Berufe ist die Berufsausübung durch eigene Rechtsvorschriften (Ärztegesetz, Rechtsanwaltsordnung, Ziviltechnikergesetz etc.) geregelt und es bestehen eigene Interessensvertretungen (Kammern oder Berufsverbände), denen die Aufnahme der selbstständigen Berufstätigkeit gemeldet werden muss. Für andere freie Berufe, wie z. B. Künstler*in, Schriftsteller*in, Journalist/Journalistin, bestehen keine besonderen Rechtsvorschriften und Meldepflichten.

    In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

    Weitere Informationen und Kontakte:

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