Metalldesign – Gürtlerei

Lehrzeit: 3 Jahre

Einstiegsgehalt nach der Lehre: ca. 2.130,- bis 2.160,- €

Lehrberuf

  • Worum es geht

    Metalldesigner*innen mit Schwerpunkt Gürtlerei stellen nach Werkzeichnungen und Skizzen verschiedene Gebrauchs- und Ziergegenstände (z. B. Kerzenhalter, Becher, Lampenschirme, Luster) aus verschiedenen Buntmetallblechen und Buntmetallguss-Stücken wie z. B. Messing, Kupfer, Gold oder Bronze her. Dafür verwenden sie Schweiß- und Lötgeräte aber auch Schmiedeöfen und Presslufthämmer.
    Metalldesigner*innen – Gürtlerei montieren ihre Produkte am Bestimmungsort (wie z. B. Stiegen- und Balkongeländer), führen Reparaturen und Restaurationsarbeiten durch und sind zum Teil auch in der Denkmalpflege tätig, z. B. bei der Wartung und Reparatur von Gussplastiken. Gürtler*innen arbeiten in Werkstätten von Metallgürtlereien sowie in Werk- und Produktionshallen der metallverarbeitenden Industrie im Team mit Berufskolleg*innen, Vorgesetzten und verschiedenen Fach- und Hilfskräften.

  • Wo man arbeitet

    Metalldesigner*innen mit Schwerpunkt Gürtlerei bearbeiten und verformen Metall und Buntmetall in den verschiedenen Halbzeugformen (Drähte, Stangen, Rohre, Tafeln) und kombinieren die Metallteile mit anderen Werkstoffen, z. B. mit Holz- oder Kunststoffteilen. Zu ihren Erzeugnissen zählen z. B. Beleuchtungskörper (Lampenschirme, Stehlampen, Kristallluster), Wohnungseinrichtungsgegenstände aus Messing (Stiegengeländer, Kamingarnituren, Betten, Möbel- und Türbeschläge), Tafelgeräte aus Silber (Servierteller, Bestecke), Kirchengegenstände (Tabernakel, Monstranzen, Kelche, Kerzenleuchter), Bijouteriewaren (Schmuckimitationen) oder Messing- und Bronzefiguren.

    Weiters gehören verschiedene Wartungs-, Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten an Werkzeugen, Geräten und Maschinen zu ihren Aufgaben. Sperrige Gegenstände, wie z. B. Architekturteile oder Teile für Raumausstattungen, werden an ihren Bestimmungsort gebracht und dort aufgestellt oder eingebaut. Metalldesigner*innen mit Schwerpunkt Gürtlerei sind auch bei Institutionen und Organisationen der Denkmalpflege beschäftigt. In diesem Zusammenhang restaurieren, warten und reparieren sie Denkmäler, wie z. B. Statuen und Plastiken aus Metall. Sie reinigen z. B. Kupfer- und Bronzeteile und führen an ihnen verschiedene Oberflächenbehandlungen wie Reinigen, Polieren und Versiegeln durch.

  • Womit man arbeitet

    Metalldesigner*innen – Gürtlerei bedienen verschiedene Geräte, Maschinen und Anlagen, wie z. B. Schmiedeöfen, Schmiede- und Presslufthämmer, Schweiß- und Lötgeräte, Schneidbrenner, Schleif- und Bohrmaschinen und Handwerkzeuge. Weiters hantieren sie mit Handwerkzeugen wie Feilen, Bohrern, Metallsägen, Schraubenziehern und Schraubenschlüsseln.

    Als Werkstoffe verwenden sie Bleche, Metalle und Buntmetalle sowie Metallteile aus Kupfer, Bronze, Stahl oder Aluminium, aber auch Holz und Kunststoffe sowie diverse Drähte, Stangen, Rohre, Platten und dergleichen. Sie lesen und verwenden technische Unterlagen, Skizzen und Werkzeichnungen und führen Arbeitsprotokolle, Wartungs- und Reparaturjournale.

  • Wie man arbeitet

    Metalldesigner*innen – Gürtlerei arbeiten je nach Betrieb und Aufgabenbereich in Werkstätten und Werkhallen von Gewerbe- und Industriebetrieben. Sie arbeiten eigenständig sowie im Team mit Berufskolleg*innen, Vorgesetzten und verschiedenen Fach- und Hilfskräften, siehe z. B.: Metalltechnik (Modullehrberuf), Metallgestalter*in, Metallbearbeitung (Lehrberuf), Spengler*in (Lehrberuf).
    Bei Einzelanfertigungen haben sie auch direkten Kontakt zu ihren Kund*innen und Auftraggeber*innen sowie zu den Lieferant*innen von Metallen und anderen Werkstoffen.

  • Was man macht

    • Werkstücke planen, entwerfen und kreativ gestalten (auch mit EDV-Unterstützung)
    • Arbeiten im Bereich der Gürtlerei selbstständig planen, durchführen und kontrollieren
    • Beleuchtungskörper, Einrichtungsgegenstände, sakrale Gegenstände usw. aus Buntmetallen herstellen und montieren
    • Oberflächen veredeln z. B. durch Schleifen, Reinigen, Polieren, Glänzen, Färben, Beizen, Brennen, Patinieren
    • technische Unterlagen lesen und anwenden
    • technische Daten über Arbeitsablauf und Ergebnisse erfassen und dokumentieren
    • Ausrüstungen, Maschinen und Werkzeuge pflegen und warten
    • Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen
    • Qualitätskontrollen an den Erzeugnissen durchführen
    • Kund*innen beraten und informieren
  • Für wen man arbeitet

    • Klein- und Mittelbetriebe des Gürtlereigewerbes
    • Industriebetriebe (z. B. Metall verarbeitende Industrie, Möbel- und Beleuchtungskörperbau)
  • Ausbildungs­inhalte / Was man lernt

    Der Lehrberuf Metalldesign kann – zusätzlich zum Ausbildungsschwerpunkt „Gürtlerei“ – mit folgenden Schwerpunkten erlernt werden:

    • Metalldesign – Gravur (Lehrberuf)
    • Metalldesign – Metalldrückerei (Lehrberuf)

     

    Wichtige Ausbildungsinhalte:

    • Arbeitsvorbereitung
    • Arbeit nach technischen Zeichnungen und Werkskizzen
    • CAD, CNC-Technik
    • Materialien- und Gerätekunde:
    • Metallbearbeitungstechniken
    • Wärmebehandlung, Löten, Härten
    • Zusammenbau, Montage und Installation
    • Oberflächenbehandlung, Reinigen, Polieren
    • Qualitätsprüfung, Qualitätssicherung
    • technische Dokumentation
    • Kunden*innenberatung und -betreuung
  • Wie man sich weiterbilden kann

    Metalldesigner*innen – Gürtlerei sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

    Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Metalldesigner*innen – Gürtlerei:

    • Werkstoff- und Materialienkunde
    • Metallbearbeitungstechniken
    • Form und Design
    • CAD, CNC-Technik
    • Qualitätsmanagement

    Durch den Besuch der Meisterschule für Kunst und Gestaltung, Ausbildungszweig Metallgestaltung können Metalldesigner*innen mit Schwerpunkt Gürtlerei ihre künstlerischen Fertigkeiten erweitern und sich zusätzliches Wissen und Fähigkeiten in handwerklichen Metallgestaltungstechniken aneignen.

    Eine weitere Möglichkeit beruflicher Weiterbildung bieten die Meisterklassen für Medailleurkunst und Kleinplastik an der Akademie der bildenden Künste Wien.

    Weiters bieten das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (bfi)Kurse im Bereich Metallbearbeitung an. Kurse über Blechschweißen werden auch von der Schweißtechnischen Zentralanstalt (SZA) in Wien angeboten.

    Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

  • Was du mitbringen solltest

    Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

    Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.

     

    Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

     

    Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

    • Auge-Hand-Koordination
    • Fingerfertigkeit
    • gute körperliche Verfassung
    • gutes Sehvermögen
    • Lärmunempfindlichkeit
    • Unempfindlichkeit gegenüber Staub

     

    Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

    • gestalterische Fähigkeit
    • handwerkliche Geschicklichkeit
    • räumliches Vorstellungsvermögen
    • technisches Verständnis

     

    Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

    • Kommunikationsfähigkeit
    • Kundinnen- / Kundenorientierung

     

    Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

    • Aufmerksamkeit
    • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
    • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
    • Geduld
    • Umweltbewusstsein

     

    Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

    • Kreativität
    • Planungsfähigkeit
    • systematische Arbeitsweise
  • Was es noch gibt

    Verwandte Lehrberufe

    Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf).

    Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

    • Konstrukteur*in – Metallbautechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Konstrukteur*in – Stahlbautechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Spengler*in (Lehrberuf), „1. voll“

    Alternativen (Auswahl)

    Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

    Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

    • Konstrukteur*in – Metallbautechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Konstrukteur*in – Stahlbautechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Spengler*in (Lehrberuf), „1. voll“
  • Lehre und Matura

    Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

    Und so geht es:

    Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

    Wie funktioniert die Vorbereitung?

    Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

    Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

    Link: Häufig gestellte Fragen!

  • Selbst­ständigkeit

    Selbstständigkeit

    Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist gegeben durch:

    a) Freies Gewerbe:

    • Anfertigung von Schlüsseln mittels Kopierfräsmaschinen

    Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.

    Liste der Freien Gewerbe:

    b) reglementierte Gewerbe und Handwerke:

    • Handwerk der Oberflächentechnik und Metalldesign, BGBl. II Nr. 71/2003 (Novelle Art. 33 BGBl. II Nr. 399/2008)
    • Handwerk der Schilderherstellung, BGBl. Nr. II 67/2003 (Novelle Art. 30 BGBl. II Nr. 399/2008)

    Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
    Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe.

    ALLGEMEINE HINWEISE:

    Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
    Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen Sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
    • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
    • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

    In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

    Weitere Informationen und Kontakte:

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