Technischer Zeichner / Technische Zeichnerin

Lehrzeit: 3 1/2 Jahre

Einstiegsgehalt nach der Lehre: ca. 1.480,- bis 1.630,- €

Lehrberuf

  • Worum es geht

    Technische Zeichner*innen stellen detail- und normgenaue technische Zeichnungen und Pläne auf der Grundlage von Konzepten, Ideenskizzen und manuell erstellten Werkskizzen her, welche sie von Ingenieur*innen oder Konstrukteur*innen übernehmen. Sie zeichnen mit computergestützten Zeichen- und Konstruktionsprogrammen (CAD = Computer Aided Design) technische Pläne (Bau- und Montagepläne) von Bauteilen und Komponenten für Geräte und Maschinen, Fahrzeuge, Produktionsanlagen und dergleichen mehr.

    Technische Zeichner*innen arbeiten an modernen Computerarbeitsplätzen in Planungs- und Zeichenbüros. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen sowie mit verschiedenen Fachkräften und Spezialistinnen/Spezialisten wie z. B. Maschinenbautechniker*innen, Elektrotechniker*innen oder Bautechniker*innen.

    Für technische Zeichner*innen im Bauwesen siehe Bautechnischer Zeichner / Bautechnische Zeichnerin (Lehrberuf).

  • Wo man arbeitet

    „Die Technik hat mich schon immer interessiert, schon als Kind habe ich gerne mit Matador gespielt. Das räumliche Denken ist eine Stärke von mir und so hab ich mich für den Lehrberuf „Technischer Zeichner“ entschieden.“
    DIin(FH) Margit Malatschnig, Technische Zeichnerin und Wirtschaftsingenieurin, Techkonnex – High-Tech Promotion, FEMtech Expertin, Oktober 2007

    Die Erstellung von technischen Plänen und Dokumentationen zählt zu den Hauptaufgaben von Technischen Zeichner*innen. Sie fertigen diese nach den Vorgaben von Ingenieur*innen, Techniker*innen und Konstrukteur*innen an und berücksichtigen dabei die gesetzlich vorgeschriebenen Normen und Richtlinien. Je nach Fachgebiet des Unternehmens für das die Technischen Zeichner*innen arbeiten, werden unterschiedliche technische Dokumentationen benötigt. Beispiele dafür sind:

    Maschinen- und Apparatebau:
    Konstruktionszeichnungen, Prozessablaufschemata, Werkzeichnungen von Formen, Metallartikeln, Kesseln etc. sowie Detail- und Installationszeichnungen von Bauteilen, Motoren und Maschinen, aber auch für die automatisierte Serienproduktion (CAM = Computer Aided Manufacturing).

    Elektrotechnik, Nachrichtentechnik:
    Schemata, Installationszeichnungen, Schalt- und Verteilerpläne, Ansichten von Hoch-, Mittel- und Niederspannungs- bzw. Kleinspannungsschalteinrichtungen, Energiebilanzen, Ablaufdiagramme, technische Berichte und Mengenermittlung.

    Installationstechnik:
    Leitungs-, Kanal-, Rohr- und Regelschaltpläne für Heizungs-, Sanitär- oder Klimaanlagen, Schnitte und Isometrien, Lüftungs-, Kühlungs- und Wasserberechnungen, technische Berichte und Mengenermittlung.

    Je nach Auftrag arbeiten Technische Zeichner*innen mit verschiedenen Darstellungsarten. Sie stellen z. B. das Produkt im zusammengebauten Zustand dar und fertigen dann Detailzeichnungen an, die sie mit allen notwendigen Angaben für die Herstellung versehen. Dazu gehören zum Beispiel Maße und Toleranzangaben der einzelnen Bauteile. Sie ermitteln technische Werte wie Längen, Winkel, Volumen und Flächen durch Abmessungen entweder rechnerisch oder entnehmen diese Werte aus Tabellen. Werkstücke mit Hohlräumen (z. B. Bohrungen) stellen sie im Schnitt dar, Hohlkörper aus Blech werden „abgewickelt“, d. h. sie zeichnen die Oberfläche des hohlen Werkstückes auf. Durchdringungen eines Grundkörpers stellen sie durch Hilfsebenen oder Hilfsschnitte dar.

  • Womit man arbeitet

    Technische Zeichner*innen lernen für ihre Arbeit mit Papier, Bleistift und Tusche auf Zeichenbrettern zu arbeiten, schematische Berechnungen durchzuführen und Ergebnisse auch schriftlich zu dokumentieren, setzen dies aber später vor allem mit Computerprogrammen für Tabellenkalkulation und Textverarbeitung sowie CAD-Programmen (Computer Aided Design) um. Zur Vervielfältigung der Zeichnungen und Pläne werden Kopiergeräte, Drucker und Scanner eingesetzt. Für die Aufbewahrung und Archivierung der Daten werden Serversysteme verwendet, Pläne werden in technischen Datenbanken und Archiven abgelegt.

  • Wie man arbeitet

    Technische Zeichner*innen arbeiten in den Räumlichkeiten von Zeichen- und Planungsbüros, von Ingenieurbüros, Baugesellschaften oder Betrieben des Maschinen-, Anlagen- und Apparatebaus. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleginnen und -kollegen sowie mit verschiedenen Fachkräften zusammen, siehe z. B.: Architekt*in, Bautechniker*in, Maschinenbautechniker*in und Ingenieur*innen der verschiedenen Fachrichtungen.

    Technische Zeichner*innen stehen oft unter Zeit- und Termindruck, z. B. wenn Pläne und -zeichnungen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein müssen. In solchen Phasen können für Technische Zeichner*innen auch Überstunden anfallen.

  • Was man macht

    • Arbeitsaufträge entgegennehmen und besprechen
    • Modellaufnahmen und Skizzen anfertigen
    • Maße und Dimensionen berechnen
    • technische Zeichnungen und Pläne erstellen, manuell oder computergestützt mit speziellen Softwareprogrammen, z. B. mittels CAD (Computer Aided Design)
    • perspektivische Darstellungen, Ansichten, Abwicklungen, Durchdringungen und Schnitte zeichnen
    • Funktionsabläufe einzeichnen
    • Pläne kennzeichnen und bemaßen
    • Mengen aus Plänen erfassen und dokumentieren
    • schematische Berechnungen durchführen
    • Zeichnungen vervielfältigen, weiterleiten und archivieren
    • Werkzeuge und Arbeitsmaterialien reinigen, warten und pflegen
  • Für wen man arbeitet

    • Planungsbüros und Planungsgesellschaften
    • Baubetriebe im Bereich Hoch- und Tiefbau
    • Betriebe des Maschinen-, Anlagen- und Apparatebaus
  • Was du mitbringen solltest

    Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

    Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.

     

    Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

     

    Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

    • Auge-Hand-Koordination
    • Fingerfertigkeit
    • gutes Sehvermögen (viel Lesen bzw. Arbeiten am Computer)
    • Unempfindlichkeit gegenüber künstlicher Beleuchtung

     

    Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

    • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
    • Datensicherheit und Datenschutz
    • gute Beobachtungsgabe
    • mathematisches Verständnis
    • räumliches Vorstellungsvermögen
    • technisches Verständnis

     

    Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

    • Kommunikationsfähigkeit
    • Kundinnen- / Kundenorientierung

     

    Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

    • Aufmerksamkeit
    • Belastbarkeit / Resilienz
    • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
    • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
    • Geduld

     

    Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig?

    • gepflegtes Erscheinungsbild

     

    Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

    • Kreativität
    • logisch-analytisches Denken / Kombinationsfähigkeit
    • Organisationsfähigkeit
    • systematische Arbeitsweise
  • Was es noch gibt

    Verwandte Lehrberufe

    Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf).

    Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

    • Bautechnischer Zeichner / Bautechnische Zeichnerin (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Geoinformationstechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Konstrukteur*in – Elektroinstallationstechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Konstrukteur*in – Installations- und Gebäudetechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Konstrukteur*in – Maschinenbautechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Konstrukteur*in – Metallbautechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Konstrukteur*in – Stahlbautechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Konstrukteur*in – Werkzeugbautechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Metallbearbeitung (Lehrberuf)
    • Metalltechnik (Modullehrberuf)
    • Vermessungstechniker*in (Lehrberuf)

    Alternativen (Auswahl)

    Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

    Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

    • Apparatebautechniker*in
    • Bautechniker*in
    • Bautechnische Assistenz (Lehrberuf)
    • Bautechnischer Zeichner / Bautechnische Zeichnerin (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Geoinformationstechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Konstrukteur*in – Elektroinstallationstechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Konstrukteur*in – Installations- und Gebäudetechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Konstrukteur*in – Maschinenbautechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Konstrukteur*in – Metallbautechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Konstrukteur*in – Stahlbautechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Konstrukteur*in – Werkzeugbautechnik (Lehrberuf), „1., 2. voll“
    • Konstruktionstechniker*in
    • Maschinenbautechniker*in
    • Messtechniker*in
    • Metallbearbeitung (Lehrberuf)
    • Metalltechnik (Modullehrberuf)
    • Vermessungstechniker*in
    • Vermessungstechniker*in (Lehrberuf)
    • Wirtschaftstechniker*in
    • Ziviltechniker*in
  • Lehre und Matura

    Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

    Und so geht es:

    Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

    Wie funktioniert die Vorbereitung?

    Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

    Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

    Link: Häufig gestellte Fragen!

  • Selbst­ständigkeit

    Selbstständigkeit

    Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist z. B. gegeben durch:

    a) Freies Gewerbe:

    • Erstellung von Reinzeichnungen aufgrund von Planungen Befugter (Zeichenbüro)

    Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.

    Liste der Freien Gewerbe:

     

    b) reglementiertes Gewerbe:

    • Ingenieurbüros (Beratende Ingenieure), BGBl. II Nr. 89/2003 (Novelle BGBl. II Nr. 399/2008)

    Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
    Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe

     

    ALLGEMEINE HINWEISE:

    Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
    Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
    • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
    • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

    In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

     

    Weitere Informationen und Kontakte:

Sieh dir an, was andere
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Yannick Krampl

Design Engineer

Lisa Barth

Technische Zeichnerin

Renate Traun

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