Zur Familie der Holzblasinstrumente gehören sehr unterschiedliche Instrumente – auch solche, die man auf den ersten Blick nicht dazu zählen würde wie z. B. Klarinetten, Querflöten, Oboen oder Fagotte, d. h. viele Holzblasinstrumente sind aus einer Mischbauweise aus Holz und Metall gefertigt. Der Klassiker der Holzblasinstrumente ist natürlich die Blockflöte.
Holzblasinstrumentenerzeuger*innen fertigen zunächst Skizzen und Werkzeichnungen der einzelnen Instrumententeile an bzw. fertigen die Instrumente gemäß bestehenden Standardmodellen. Für die Produktion von Holzblasinstrumenten werden Edelhölzer aus Europa, Afrika und Mittelamerika verwendet (z. B. Ahorn, Birke, Rosenholz). Weiters arbeiten sie auch mit Metall und Metalllegierungen, Kunststoffen und Kautschuk.
Nach dem Messen, Anzeichnen, Anreißen und Zuschneiden der Werkstücke beginnen sie mit der Formgebung der einzelnen Instrumententeile. Hölzerne Teile drechseln sie an der Drehmaschine grob heraus, bohren das Klangloch („Mensur“), schleifen es mit einem speziellen Werkzeug („Räumer“) aus und fräsen die Tonlöcher. Anschließend erfolgt die endgültige Formung des Werkstückes durch Feindrehen („Fassonieren“) sowie die Oberflächenveredlung durch Schleifen, Beizen, und Lackieren. Instrumententeile aus Metall werden durch Biegen, Drehen, Schmieden und Löten des Rohstückes hergestellt und einer Oberflächenbehandlung durch Polieren, Mattieren oder auch Galvanisieren (Auftragen eines Metallüberzuges durch elektrischen Strom) unterzogen.
Nachdem die Produktion von Holzblasinstrumenten in den letzten Jahrzehnten rückläufig ist, beschränken sich die Aufgaben von Holzblasinstrumentenerzeuger*innen heute meist auf die Bereiche Reparatur und Wartung. Während billige Lerninstrumente in maschineller Serienproduktion erzeugt werden, konzentriert sich die Inlandsfertigung auf die Herstellung von Qualitätsinstrumenten für Berufsmusiker*innen.