Bekleidungsgestaltung – Kürschner*in und Säckler*in

Lehrzeit: 3 bzw. 3 1/2 Jahre

Einstiegsgehalt nach der Lehre: ca. 1.320,- bis 1.590,- €

Modullehrberuf

  • Worum es geht

    Der Beruf Kürschner*in und Säckler*in wird als Hauptmodul im Modullehrberuf Bekleidungsgestaltung ausgebildet.

    Kürschner*innen und Säckler*innen verarbeiten Pelze und Leder zu Kleidungsstücken, Decken oder Möbelbespannungen. Sie erzeugen Pelzmäntel, Lederjacken, Trachtenbekleidungen etc. und statten Kleidungsstücke mit Pelz- und Lederverbrämungen aus. Dazu schneiden sie die Felle und das Leder auf, nehmen Maß, schneiden die Teile zu und verarbeiten sie. Dafür verwenden sie spezielle Nähmaschinen und Kürschnermesser. In der Serienherstellung arbeiten Kürschner*innen und Säckler*innen nach vorgegebenen Entwürfen, bei der Einzelanfertigung entwerfen sie die Schnitte mitunter auch selbst. Um die Pelze und Kleidungsstücke witterungsbeständig zu machen, präparieren sie diese mit speziellen Methoden und Verfahren. Sie übernehmen Pelze und Lederkleidungsstücke auch zur Pflege, Änderung oder Reparatur. Kürschner*innen und Säckler*innen arbeiten in Werkstätten sowie in den Verkaufs- und Lagerräumen von Betrieben der Leder- und Pelzherstellung und haben Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen.

  • Wo man arbeitet

    Kürschner*innen und Säckler*innen arbeiten sowohl in der gewerblichen Maßanfertigung als auch in der industriellen Konfektionsfertigung. Bei Maßanfertigungen stellen sie meist ein Kleidungsstück vom Zuschnitt bis zur Ausfertigung selbst her. Sie übernehmen hier auch Reinigungsaufträge oder leiten Leder- und Pelzbekleidungen an Putzereien weiter.

    Leder, Felle und Pelze sind als wertvolle, exklusive Prestige- und Modestücke immer sehr gefragt. Kürschner*innen und Säckler*innen stellen Bekleidungsstücke wie Mäntel, Jacken und Kappen aus Leder, Fellen und Pelzen her. Dabei verarbeiten sie Materialien wie Nerz, Fuchs, Kaninchen, Schaf sowie verschiedene Lederarten und Textilien. Kürschner*innen und Säckler*innen arbeiten in der Einzelfertigung nach Maß. Sie stellen Schnittmuster und Entwürfe her und nehmen die Körpermaße ihrer Kund*innen auf.

    Bei der Maßanfertigung beraten Kürschner*innen und Säckler*innen die Kund*innen über Modelle, Leder-, Fell- und Pelzarten usw., sie nehmen Maß und fertigen Schnitte an. Nachdem sie die ausgewählten Materialien vorbereitet und gebügelt haben, schneiden sie die Einzelteile zu. Dabei berücksichtigen sie die Funktion des Teiles (Ärmel, Krägen usw.) und achten auf Dehnbarkeit, Festigkeit und Strukturunterschiede. Sie verheften die Einzelteile, führen Anproben durch und nehmen Änderungsarbeiten vor. Schließlich nähen sie die Teile mit Nähmaschinen zusammen, setzen Taschen und Knöpfe ein und bügeln das fertige Stück.

    In der Serienproduktion (Konfektion) stellen sie Kleidungstücke aus Leder, Fell und Pelz vor allem maschinell her und bedienen dabei verschiedene Geräte und Anlagen. Sie arbeiten dabei meist arbeitsteilig und in bestimmten Abteilungen wie Zuschnitt, Näherei und Ausfertigung. Häufig übernehmen sie dabei Koordinations- und Überwachungsaufgaben durch, führen Tätigkeiten wie Entwerfen und Zuschneiden aber auch selbst durch. Kürschner*innen und Säckler*innen, die in der Konfektion arbeiten, verwenden meist als Vorlagen vorgefertigte Modellschnitte, ansonsten erfolgt die Verarbeitung wie bei der Maßanfertigung. Kürschner*innen und Säckler*innen reparieren auch wertvolle Modelle, nehmen Änderungsarbeiten vor und kümmern sich um die Reinigung und Pflege der Fell- und Pelzstücke und Lederbekleidungen.

    Zu den wichtigsten Erzeugnissen von Kürschner*innen und Säckler*innen zählen

    • Pelzmäntel und -jacken
    • Trachtenlederbekleidung wie Lederhosen und -jacken
    • Sportlederbekleidung wie Motorradanzüge und -jacken
    • modische Lederbekleidung wie Ledermäntel, -hosen, -jacken, -röcke
    • Berufslederbekleidung wie Schutzanzüge für Schweißarbeiten
    • Lederaccessoires wie Taschen, Gürtel, Geldbörsen
  • Womit man arbeitet

    Kürschner*innen und Säckler*innen verwenden bei ihrer Arbeit Werkzeuge wie Kürschnermesser, Kreismesser sowie Kämme, Bürsten, Nähmaschinen, Bügeleisen, Knöpfe, Reißverschlüsse usw. und arbeiten an Zuschneideautomaten, Näh-, Stanz-, Knopflochautomaten und -maschinen, Bügelmaschinen usw. Sie verarbeiten heimische und exotische Leder, Pelze und Felle aller Art (z. B. Nerz, Fuchs, Kaninchen, Schaf, Wild-, Kalb-, Fohlen-, Schaf- und Ziegenleder manchmal aber auch Elch-, Rentier-, Antilopen- oder Krokodilleder) und hantieren mit verschiedenen Säuren, Laugen sowie mit organischen und anorganischen Gerb- und Farbstoffen. Für die Bearbeitung verwenden sie Zubehör wie Garne, Zwirne, Knöpfe, Reißverschlüsse und Schneiderkreiden. Bei der Einstellung und Wartung der Maschinen und Anlagen verwenden sie technische Unterlagen und Handbücher.

  • Wie man arbeitet

    Kürschner*innen und Säckler*innen arbeiten in Werkstätten von Gewerbebetrieben sowie in Produktionshallen von Industriebetrieben. Sie arbeiten eigenständig oder im Team mit Berufskolleg*innen anderen Fachkräften der Lederwarenerzeugung (siehe z. B. Rauwarenzurichter*in (Lehrberuf – auslaufend)) und Bekleidungsfertigung sowie mit angelernten Hilfskräften zusammen. In Kleinbetrieben haben sie außerdem Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen.

    Sie arbeiten überwiegend bei künstlichem Licht.

  • Was man macht

    • Schnittmuster und Fell- und Lederarten aussuchen
    • Kund*innen über Modelle, Lederart beraten
    • an den Kund*innen Maß nehmen, Schnittteile aufzeichnen und Strich (Fellrichtung) markieren
    • Modell entwerfen
    • Materialbedarf berechnen, Felle nach Farbe, Dichte usw. auswählen
    • fehlerhafte Fellstellen mit dem Kürschner- bzw. Lerdermesser (Klingenmesser) herausschneiden
    • Einzelteile nach Schnitt und Vorlage zuschneiden
    • die Einzelteile verheften, Anproben durchführen, Änderungsarbeiten vornehmen
    • Einzelteile zu Leibteil, Ärmel und Kragen zusammennähen, neuerliche Anprobe durchführen
    • Fell- und Lederteile auf dem Zwecktisch reinigen, anfeuchten und aufspannen, Konturen markieren
    • Taschen, Knöpfe, Ziernähte oder -stickereien ansetzen und einnähen
    • Pikier- und Futterstoffe, Baumwollbänder usw. aufnähen
    • Vlieseline an Kragen und Brustteilen befestigen
    • einzelne Teile endfertigen, Länge und Fasson bei der Anprobe prüfen
    • Korrekturarbeiten durchführen
    • Arbeitsergebnisse erfassen, Material-, Lager- und Stücklisten, Betriebsbücher, Kund*innenkarteien usw. führen

    Bereich industrielle Konfektionsfertigung außerdem:

    • Maschinen in den Abteilungen Zuschnitt, Näherei und Ausfertigung einstellen und bedienen
    • Koordinations- und Überwachungstätigkeiten durchführen
  • Für wen man arbeitet

    • Betriebe des Kürschnerei- und Säcklereigewerbes
    • Erzeugungsbetriebe für Lederbekleidung
    • Mittlere und größere Betriebe der Lederbekleidungsindustrie
    • Handelsbetriebe für Rauhwaren und Pelze
  • Ausbildungs­inhalte / Was man lernt

    Die Ausbildung zum/zur Kürschner*in und Säckler*in erfolgt im Lehrberuf Bekleidungsgestaltung (Modullehrberuf) im Hauptmodul Kürschner und Säckler/Kürschnerin und Säcklerin.

    Zusätzlich kann in einem weiteren halben Ausbildungsjahr ein zweites Hauptmodul oder eines der folgenden Spezialmodule gewählt werden:

    • Bekleidungsdesign
    • Theaterbekleidung

     

    Dauer der Lehrzeit:

    • 3 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul
    • 3,5 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul + ein Spezialmodul
    • 3,5 Jahre: Grundmodul + zwei Hauptmodule

     

    Wichtige Ausbildungsinhalte:

    • Textilhandwerk, Textilindustrie
    • Bekleidungsgestaltung
    • Schnittzeichnen und Modedesign
    • Küschnerei, Säcklerei
    • Natur- und Kunststoffpelze
    • Pelz- und Lederbe- und verarbeitung
    • Näh- und Fertigungstechniken
    • Werkzeug-, Maschinen- und Gerätekunde
    • Leder-, Stoffe- und Textilienkunde
    • Leder- und Pelzreinigung, -wartung und Restauration
    • Betriebsführung, Buchführung
    • Handel, Vertrieb, Werbung und Verkauf
    • Kund*innenberatung und -betreuung
  • Wie man sich weiterbilden kann

    Weiterbildung und der Erwerb von Spezialkenntnissen verbessern die Beschäftigungsmöglichkeiten für Kürschner*innen und Säckler*innen. Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche sind z. B.:

    • Spezielle Arbeitsbereiche (z. B. Design, Schnittzeichnen und -konstruktion, Modezeichnen)
    • Technische Kurse (Produktionstechnik, Maschineneinstellkurse)
    • Neue Materialien und Kunststoffpelze
    • Mode und Trends
    • Textilindustrie, Textiltechnik
    • EDV, Verkauf, Marketing
    • Kundenbetreuung und -beratung

    Die Beschäftigungsaussichten für Kürschner*innen und Säckler*innen sind geprägt durch den Konkurrenzdruck durch billige Pelze und Lederbekleidungen aus Niedriglohnländern. Höher qualifizierte Arbeitskräfte mit guten handwerklichen Qualifikationen haben jedoch immer gute Berufsaussichten.

    Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bietet Kurse für Kleidermacher*innen (Vorbereitung auf die Meister*innenprüfung, Schnittkonstruktion) und Kurse im betriebswirtschaftlichen Bereich (Finanz- und Rechnungswesen, Verkauf und Vertrieb, Marketing, Werbung, Recht etc.) an, die für Kürschner*innen und Säckler*innen interessant sind. Die Bundesinnung für Kürchner, Präparatoren und Gerber bietet im Rahmen von Fachseminaren und Tagungen Weiterbildungsmöglichkeiten an.

    Der Besuch von Textilmessen und Modeschauen und die Lektüre von Fachzeitschriften ermöglicht Weiterbildung hinsichtlich neuer internationaler Entwicklungen auf dem Modesektor.

    Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

  • Was du mitbringen solltest

    Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

    Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.

     

    Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

     

    Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

    • Auge-Hand-Koordination
    • Fingerfertigkeit
    • Unempfindlichkeit gegenüber künstlicher Beleuchtung

     

    Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

    • chemisches Verständnis
    • Datensicherheit und Datenschutz
    • gestalterische Fähigkeit
    • gutes Augenmaß
    • handwerkliche Geschicklichkeit
    • räumliches Vorstellungsvermögen
    • technisches Verständnis

     

    Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

    • Aufgeschlossenheit
    • Kommunikationsfähigkeit
    • Kundinnen- / Kundenorientierung

     

    Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

    • Aufmerksamkeit
    • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
    • Eigeninitiative
    • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
    • Modebewusstsein
    • Selbstvertrauen / Selbstbewusstsein
    • Sicherheitsbewusstsein
    • Umweltbewusstsein

     

    Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig?

    • gepflegtes Erscheinungsbild

     

    Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

    • Kreativität
    • Organisationsfähigkeit
    • systematische Arbeitsweise
  • Was es noch gibt

    Ersatz von Lehrabschlussprüfungen

    Die abgelegte Lehrabschlussprüfung im Lehrberuf Bekleidungsgestaltung ersetzt die Lehrabschlussprüfung im Lehrberuf

    • Bekleidungsfertiger*in (Lehrberuf)

    Verwandte Lehrberufe

    Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf).

    Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

    • ?Einzelhandel – Textilhandel (Lehrberuf)
    • Textilchemie (Lehrberuf)
    • Textilgestaltung – Posamentiererei (Lehrberuf)
    • Textilgestaltung – Stickerei (Lehrberuf)
    • Textilgestaltung – Strickwaren (Lehrberuf)
    • Textilgestaltung – Weberei (Lehrberuf)
    • Textilreiniger*in (Lehrberuf)
    • Textiltechnologie (Lehrberuf)

    Alternativen (Auswahl)

    Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

    Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

    • Bekleidungstechniker*in
    • Einzelhandel – Textilhandel (Lehrberuf)
    • Kostümbildner*in
    • Modedesigner*in
    • Modehändler*in
    • Textilchemie (Lehrberuf)
    • Textildesigner*in
    • Textilgestaltung – Posamentiererei (Lehrberuf)
    • Textilgestaltung – Stickerei (Lehrberuf)
    • Textilgestaltung – Strickwaren (Lehrberuf)
    • Textilgestaltung – Weberei (Lehrberuf)
    • Textilkaufmann / Textilkauffrau
    • Textilreiniger*in (Lehrberuf)
    • Textiltechniker*in
    • Textiltechnologie (Lehrberuf)
  • Lehre und Matura

    Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

    Und so geht es:

    Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

    Wie funktioniert die Vorbereitung?

    Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

    Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

    Link: Häufig gestellte Fragen!

  • Selbst­ständigkeit

    Selbstständigkeit

    Die Möglichkeit der selbstständigen Berufsausübung ist beispielsweise gegeben durch:

    a) Reglementierte Gewerbe/Handwerke:

    • Handwerk der Kürschner*innen und der Säckler*innen (Lederbekleidungserzeugung), BGBl. II Nr. 65/2003 (Novelle Art. 28, BGBl. II Nr. 399/2008)

    Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
    Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe

     

    b) Freies Gewerbe:

    • Änderungsschneiderei
    • Erzeugung von Kopfbedeckungen (Modisten, Hut- und Kappenmacher)
    • Herstellung von zeichnerischen Entwürfen für Bekleidungsstücke nach rein optischen und geschmacklichen Gesichtspunkten (Modedesign)

    Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.

    Liste der Freien Gewerbe:

     

    ALLGEMEINE HINWEISE:

    Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
    Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
    • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
    • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

    In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

     

    Weitere Informationen und Kontakte:

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