Skibautechnik

Lehrzeit: 3 Jahre

Einstiegsgehalt nach der Lehre: ca. 1.550,- €

Lehrberuf

  • Worum es geht

    Schier sind in Österreich das wohl beliebteste Sportgerät. In den Betrieben der Skindustrie stellen Skibautechniker*innen aus Holz, Kunststoff, Metall, Karbon und weiteren Stoffen und Materialien Skier her. In gewerblichen Klein- und Mittelbetrieben führen sie vor allem Wartungs- und Reparaturarbeiten und verschiedene Servicetätigkeiten wie z. B. Bindungsanpassungen durch. In Industriebetrieben übernehmen sie üblicherweise Arbeiten in jeweils einem Teilbereich der Produktion, z. B. Zuschnitt, Pressen, Lackieren. Dabei programmieren sie computergestützte CNC-Anlagen und bedienen u. a. Fräsautomaten und Hydraulikpressen, Ablängautomaten, Zieh- und Ablängmaschinen. Sie arbeiten in Werkstätten von Gewerbebetrieben und industriellen Produktionshallen mit Berufskolleg*innen und weiteren Fach- und Anlernkräften der Produktion zusammen.

  • Wo man arbeitet

    Skier werden heute zumeist in Sandwichbauweise (compound-ski) hergestellt. Dabei werden unter Hitzeeinwirkung mit einer Hydraulikpresse um einen Skikern aus Holz, Leichtmetall oder Karbonfasern verschiedene Schichten aus Kunststoff oder Metall aufgebracht und miteinander verbunden. Skibautechniker*innen führen meist Arbeiten in einem Teilbereich der Skifabrikation durch. Die Qualitätssteigerung bei den Geräten verlangt sowohl in Forschung und Entwicklung als auch in der Produktion nach verstärktem Einsatz von Fachkräften.

    Skibautechniker*innen formen Skier aus verschiedenen Hölzern an Fräsautomaten, die meist CNC-gesteuert sind. Die Laufflächen aus Polyäthylenstreifen schneiden sie an Ablängautomaten zurecht und taillieren, d. h. formen sie in Kopierfräsautomaten nach einem Modell. Skibautechniker*innen stellen die Fiberglasoberflächen wie folgt her: Sie bestücken eine Ziehmaschine mit aufgerolltem Glasfasergewebe. Die Fasergewebe ziehen sie dann durch ein Harzbad, sodass das Gewebe zu Fiberglas erstarrt. Danach bringen Skibautechniker*innen die Teile an Abläng- und Kopierfräsmaschinen in Form.

    Schierzeuger*innen bestreichen die vorbereiteten Teile mittels Klebeauftragsmaschinen mit Klebstoffen und Kunststoffharzen und legen sie in die Kassette (Negativform des Skis) ein. Diese verschließen sie und pressen sie mittels einer Hydraulikpresse bei 120 Grad Celsius. So verschmelzen die einzelnen Skilagen miteinander. Sie nehmen die Rohlinge aus der Kassette und schleifen und lackieren sie. Abschließend werden die Skier mit Stahlkanten, Spitzen- und Endenbeschlägen versehen (armiert) und im Siebdruckverfahren mit Oberflächendesigns bedruckt.

    Während des gesamten Produktionsvorgangs überprüfen sie stichprobenartig die Qualität und Funktion der Skier.

  • Womit man arbeitet

    Skibautechniker*innen arbeiten u. a. an Fräs- und Kopierfräsautomaten, Ablängautomaten, Zieh- und Ablängmaschinen, an Hydraulikpressen, Schleifautomaten mit Klebeauftragsmaschinen. Viele der Maschinen vor allem in Industriebetrieben sind CNC-gesteuert. Je nach Automatisierungsgrad der Industrieunternehmen arbeiten sie auch an Produktionsanlagen und -straßen. Sie verwenden neben den genannten Materialien Glasfasergewebe, Klebstoffe und Mehrkomponentenkleber, Kunstharze, Kunststoffspachtelmassen etc.

  • Wie man arbeitet

    Skibautechniker*innen arbeiten in industriellen Produktionshallen von Großbetrieben, aber auch in Werkstätten von Gewerbebetrieben, in denen sie vor allem Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen. Sie arbeiten mit Berufskolleg*innen und anderen Fachkräften und Anlernkräften der Produktion zusammen. Im Servicebereich haben sie auch Kontakt zu Kundinnen und Kunden.

  • Was man macht

    • Skikern aus verschiedenen Hölzern an und mit Fräsautomaten formen (CNC-gesteuerte Formfräser)
    • Laufflächen aus Polyäthylenstreifen herstellen: in Ablängautomaten zurechtschneiden und an Kopierfräsautomaten formen („Taillieren“)
    • Fiberglasoberflächen herstellen: Ziehmaschinen mit aufgerollten Glasfasergeweben bestücken, das Gewebe durch ein Harzbad ziehen (Glasfasergewebe erstarrt zu Fiberglas), das Fiberglas an Abläng- und Kopierfräsmaschinen in Form bringen
    • die vorbereiteten Skibestandteile mit Klebstoffen und Kunstharzen bestreichen, die Teile in die „Kassette“ (Negativform des Skis) einlegen, mittels Hydraulikpresse verschließen und bei 120 Grad Celsius pressen
    • die Rohlinge herausnehmen, manuell und maschinell nachschleifen
    • Skier lackieren, mit Stahlkanten, Spitzen- und Endenbeschlägen armieren (montieren)
    • Skier mit Oberflächendesigns im Siebdruckverfahren bedrucken
    • Qualitäts- und Funktionskontrollen durchführen
    • Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen: Skioberflächen und -kanten schleifen, Skibindungen montieren und einstellen, Kunststoffteile austauschen etc.
  • Für wen man arbeitet

    • Betriebe der Skindustrie (vor allem in Salzburg)
    • Gewerbebetriebe (Wartungs- und Reparaturarbeiten, Service)
  • Wie man sich weiterbilden kann

    Die Beschäftigungsaussichten für Skibautechniker*innen sind abhängig von der Auftragslage in der exportorientieren österreichischen Skiindustrie. Die Qualitätssteigerung bei den Geräten verlangt in Forschung, Entwicklung und Produktion nach Fachkräften. Weiters ergeben sich infolge des steigenden Trends zum Freizeitsport auch im Reparatur- und Servicebereich Beschäftigungsmöglichkeiten.

    Berufsspezifische Weiterbildungsangebote gibt es kaum; doch bieten das Berufsförderungsinstitut (bfi) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) Kurse in den Bereichen Kunststoffverarbeitung und Kunststoffprüfung an, die auch für Skierzeuger*innen von Interesse sind. Auch durch innerbetriebliche Weiterbildung können Skierzeuger*innen ihre Fertigkeiten ausbauen.

    Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

  • Was du mitbringen solltest

    Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

    Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.

     

    Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

     

    Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

    • gute körperliche Verfassung
    • Lärmunempfindlichkeit

     

    Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

    • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
    • handwerkliche Geschicklichkeit
    • räumliches Vorstellungsvermögen
    • technisches Verständnis

     

    Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

    • Kommunikationsfähigkeit
    • Kundinnen- / Kundenorientierung

     

    Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

    • Aufmerksamkeit
    • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
    • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
    • Sicherheitsbewusstsein

     

    Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

    • Kreativität
    • systematische Arbeitsweise
  • Was es noch gibt

    Verwandte Lehrberufe

    Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf).

    Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

    • Holztechnik (Modullehrberuf), „1. voll“
    • Kunststoffformgebung (Lehrberuf), „1. voll“
    • Kunststofftechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Prozesstechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Wagner*in (Lehrberuf), „1. voll“

    Alternativen (Auswahl)

    Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

    Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

    • Holztechnik (Modullehrberuf), „1. voll“
    • Kunststoffformgebung (Lehrberuf), „1. voll“
    • Kunststofftechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Prozesstechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Wagner*in (Lehrberuf), „1. voll“
  • Lehre und Matura

    Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

    Und so geht es:

    Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

    Wie funktioniert die Vorbereitung?

    Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

    Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

    Link: Häufig gestellte Fragen!

  • Selbst­ständigkeit

    Selbstständigkeit

    Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist z. B. gegeben durch:

    b) Freies Gewerbe:

    • Wagner [Anmerkung: umfasst z. B. auch die Erzeugung von Schiern und Skateboards]
    • Wartung und Reparatur von Kanten, Kufen, Belägen und Bindungen (Service von Wintersportgeräten)

    Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.

    Liste der Freien Gewerbe:

     

    b) Reglementierte Gewerbe/Handwerke:

    • Handwerk der Kunststoffverarbeitung, BGBl. II Nr. 66/2003, Novelle mit Artikel 29 BGBl. II Nr. 399/2008

    Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
    Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe

     

    ALLGEMEINE HINWEISE:

    Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
    Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
    • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
    • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

    Weitere Informationen und Kontakte:

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