Drucktechnik – Rollenrotationsdruck

Lehrzeit: 3 1/2 Jahre

Einstiegsgehalt nach der Lehre: ca. 1.690,- bis 1.740,- €

Lehrberuf

  • Worum es geht

    Drucktechniker*innen mit Schwerpunkt Rollenrotationsdruck arbeiten hauptsächlich an der Druckmaschine. Sie erledigen die Vorarbeit (Vorbereiten der Papierrollen am Rollenträger, Mischen der Farbtöne nach Vorlage). Ihre Hauptaufgabe ist das Steuern und Kontrollieren während des Druckvorganges. Zu ihren Produkten zählen Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Geschäftsdrucksachen (z. B. Endlosformulare), Verpackungen, aber auch Plakate und Werbesendungen. Sie arbeiten in Verlags- und Zeitungsdruckereien und in Großbetrieben des Druckereigewerbes meist im Team (Schichtwechsel) mit ihren Berufskolleg*innen.

  • Wo man arbeitet

    Beim Rollenrotationsdruck (Akzidenz- und Zeitungsrollendruck) wird im Gegensatz zum Bogenflachdruck, siehe den Beruf Drucktechnik – Bogenflachdruck (Lehrberuf), eine endlose Papierbahn von der Rolle der Maschine zum Bedrucken zugeführt.

    Der Rollenrotationsdruck ist das gängigste Verfahren der Zeitungs- oder Buchproduktion. Der Akzidenzdruck (Accidence = das Veränderliche/Zufällige) wird für die Bearbeitung von Kleindrucksachen, wie z. B. Prospekte und Programme, Formulare, Briefbögen verwendet.

    Drucktechniker*innen mit Schwerpunkt Rollenrotationsdruck bereiten die Papierrollen am Rollenträger vor und sorgen für das Einziehen der Papierbahn. Die gewünschten Farbtöne werden nach Vorlage gemischt, abgestimmt und angedruckt. Die Arbeit an der Druckmaschine (Rollenrotationsmaschine) ist ihre Kerntätigkeit. Sie richten die Maschine ein und bedienen sie. Während der Produktion steuern und überwachen sie den Druckprozess. Während des Druckvorganges führen sie Rollenwechsel durch.

  • Womit man arbeitet

    Drucktechniker*innen im Bereich Rollenrotationsdruck arbeiten an Ein- und Mehrfarbenrollenrotationsmaschinen. Sie stellen die Flackdruck-Druckformen (Druckerplatten) her, bereiten das Druckmaterial (Papierrollen) vor und richten es ein und hantieren bei der Farbabmischung mit unterschiedlichen Druckfarben. Zur Qualitätskontrolle verwenden sie Vorlagen (Andrucke, Proofs oder Originale) und für Wartungsarbeiten Handwerkzeuge (z. B. Schraubenzieher, Schraubenschlüssel) und Schmier- und Reinigungsmittel.

  • Wie man arbeitet

    Drucktechniker*innen im Bereich Rollenrotationsdruck arbeiten vor allem in Produktionshallen von großen Druckereien und Verlags- oder Zeitungsdruckereien. Sie arbeiten an großen Druckanlagen meist im Team mit Berufskolleg*innen und häufig im Schichtbetrieb. Mitunter haben sei bei ihrer Arbeit auch Kontakte zu ihren Auftraggeber*innen (siehe z. B. Grafiker*in, Medienfachmann / Medienfachfrau – Grafik, Print, Publishing und audiovisuelle Medien (Audio, Video und Animation) (Lehrberuf)) und zu Berufskolleg*innen, die in der Weiterverarbeitung tätig sind (z. B. Buchbindetechnik und Postpresstechnologie (Lehrberuf), Verpackungstechnik (Lehrberuf)).

  • Was man macht

    • facheinschlägige Werkzeuge, Geräte und Maschinen handhaben
    • Arbeitsabläufe planen und den Druckprozess vorbereiten
    • digitale und analoge Daten aufbereiten
    • Flachdruck-Druckformen (Druckplatten) für Rollenrotationsdruckmaschinen herstellen
    • qualitätsrelevante Prozessdaten erfassen, auswerten und dokumentieren
    • das Druckprodukt zur Weiterverarbeitung vorbereiten
  • Für wen man arbeitet

    • Großbetriebe des Druckereigewerbes
    • Verlags- und Zeitungsdruckereien
  • Ausbildungs­inhalte / Was man lernt

    Wichtige Ausbildungsinhalte:

    • Drucktechnik, Druckverfahren
    • Flachdruck, Offsetdruck)
    • Rollenrotationsdruck
    • Arbeitsvorbereitung
    • Satz und Reproduktion
    • Maschinen- und Gerätekunde
    • Wartung und Instandhaltung
    • Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement
    • technische Dokumentation
  • Wie man sich weiterbilden kann

    Drucktechniker*innen mit Schwerpunkt Rollenrotationsdruck sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.

    Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Drucktechniker*innen:

    • Technische Kurse (z. B. computergesteuerte Druckmaschinen und Anlagen)
    • EDV (z. B. Hard- und Software, Computergrafik, Computerdesign)
    • Medien- und Bildtechnologie
    • Fachkurse über spezielle Bereiche (z. B. Design, Visuelle Gestaltung, Informationsdesign)
    • Nutzung des Internet und Multimedia
    • Medientechnik und Mediendesign
    • Qualitätssicherung

    Als Weiterbildungsmöglichkeiten bieten sich zahlreiche Kurse für Berufstätige im grafischen Gewerbe an, die vom Berufsförderungsinstitut (bfi) und vom Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) abgehalten werden, z. B. Kurse über verschiedene drucktechnische Bereiche, Kurse über DTP (Desktop Publishing) und Electronic Publishing oder allgemeine und spezielle Kurse über elektronische Regel- und Steuerungstechnik.

    Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

  • Was du mitbringen solltest

    Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

    Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.

     

    Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

     

    Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

    • Auge-Hand-Koordination
    • gute körperliche Verfassung
    • gutes Sehvermögen
    • Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen

     

    Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

    • Gefühl für Farben und Formen
    • gestalterische Fähigkeit
    • gutes Augenmaß
    • räumliches Vorstellungsvermögen
    • technisches Verständnis

     

    Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

    • Kommunikationsfähigkeit
    • Kundinnen- / Kundenorientierung

     

    Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

    • Aufmerksamkeit
    • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
  • Was es noch gibt

    Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf).

    Für den Lehrberuf Drucktechnik gibt es keine verwandten Lehrberufe.

    Verwandte Lehrberufe

    Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf).

    Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

    • Buchbindetechnik und Postpresstechnologie – Buchfertigungstechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Buchbindetechnik und Postpresstechnologie – Postpresstechnologie (Lehrberuf), „1. voll“
    • Drucktechnik – Bogenflachdruck (Lehrberuf)
    • Drucktechnik – Digitaldruck (Lehrberuf)
    • Drucktechnik – Siebdruck (Lehrberuf)
    • Druckvorstufentechnik (Lehrberuf)
    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Mediendesign (Lehrberuf – auslaufend)
    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Medientechnik (Lehrberuf – auslaufend)
    • Papiertechnik (Lehrberuf)
    • Reprografie (Lehrberuf)
    • Verpackungstechnik (Lehrberuf)

    Alternativen (Auswahl)

    Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

    Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

    • Buchbindetechnik und Postpresstechnologie – Buchfertigungstechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Buchbindetechnik und Postpresstechnologie – Postpresstechnologie (Lehrberuf), „1. voll“
    • Drucktechnik – Bogenflachdruck (Lehrberuf)
    • Drucktechnik – Digitaldruck (Lehrberuf)
    • Drucktechnik – Siebdruck (Lehrberuf)
    • Druckvorstufentechnik (Lehrberuf)
    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Mediendesign (Lehrberuf – auslaufend)
    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Medientechnik (Lehrberuf – auslaufend)
    • Papiertechnik (Lehrberuf)
    • Reprografie (Lehrberuf)
    • Verpackungstechnik (Lehrberuf)
  • Lehre und Matura

    Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

    Und so geht es:

    Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

    Wie funktioniert die Vorbereitung?

    Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

    Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

    Link: Häufig gestellte Fragen!

  • Selbst­ständigkeit

    Selbstständigkeit

    Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist gegeben durch:

    Reglementierte Gewerbe/Handwerke:

    • Gewerbe der Drucker und Druckformenhersteller, BGBl. II Nr. 40/2003 (Novelle mit Artikel 9 BGBl. II Nr. 399/2008)

    Information zu REGLEMENTIERTEN HANDWERKEN UND GEWERBEN: Die Zulassungsbedingungen für reglementierte Handwerke und Gewerbe sind bundesgesetzlich geregelt, siehe hierzu die angegebenen Bundesgesetzblätter, einsehbar unter: Rechtsinformationssystem Österreich

    Information/Kontakt: Mit der GewONov 2002 wurde die Gestaltung der Prüfungsordnung für Handwerke und reglementierte Gewerbe in den Aufgabenbereich der Fachorganisationen der WKÖ übertragen, Kontakt siehe unter Wirtschaftskammer Österreich.

    Allgemeine Hinweise:

    Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
    Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
    • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
    • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

    In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

    Weitere Informationen und Kontakte:

     

    Weitere Informationen und Kontakte:

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