Berufsfotograf*in

Lehrzeit: 3 1/2 Jahre

Einstiegsgehalt nach der Lehre: ca. 1.340,- bis 1.830,- €

Lehrberuf

  • Worum es geht

    Die Berufsbezeichnung für den Lehrberuf Fotograf*in wurde mit 1. Juni 2011 in Berufsfotograf*in geändert.

    Berufsfotografinnen und -fotografen stellen Schwarzweiß- oder Farbfotografien von Personen, Gegenständen, Gebäuden, Landschaften, etc. her. Sie besprechen ihre Aufträge mit den Auftraggeber*innen, dann entscheiden sie sich für den passenden Hintergrund, die Perspektive und den günstigsten Lichteinfall. Schließlich fotografieren sie das Motiv mit hochwertigen Fotoapparaten (z. B. Digitalkameras). Anschließend arbeiten sie die Bilder im Labor aus (Filmentwicklung) oder bearbeiten die Bilder am Computer. Berufsfotografinnen und -fotografen erstellen Portraitfotos, Werbe- und Modefotos und dokumentieren für Zeitungen wichtige Ereignisse. Sie arbeiten in Fotostudios, Fotolabors oder im Fotofachhandel und in der Medienbranche. Je nach Aufgabengebiet arbeiten sie gemeinsam mit z. B. Fotoredakteur*innen, Mediendesigner*innen oder Drucktechniker*innen.

  • Wo man arbeitet

    „Ich habe mich für Fotografie entschieden, da ich gerne schöne Erinnerungen für die „Ewigkeit“ festhalte. Außerdem sind in meinem Lehrberuf der Kreativität fast keine Grenzen gesetzt, denn die Nachbearbeitung der Fotos gehört genauso zum Job wie das Fotografieren an sich.“
    Elisabeth Luft, Lehrling bei Frischauf-Bild GmbH, ibw Fotowettbewerb 2007

    Berufsfotografinnen und -fotografen fertigen Schwarzweiß- oder Farbfotografien von Personen, Produkten, Architektur, Landschaften etc. an und dokumentieren aktuelle Ereignisse wie Sport- oder Kulturveranstaltungen. Die wesentlichsten Arbeitsbereiche sind Porträtfotografie, Werbe-, Modefotografie und Pressefotografie, für die unterschiedliche Kameras (Kleinbild-, Mittelformat-, Großbildkamera, Sofortbildkamera, digitale Kameras) und Blitzlichtanlagen verwendet werden. Sie arbeiten dabei unter unterschiedlichen Lichtsituationen (Tageslicht, Kunstlicht, Mischlicht, Blitzlicht), die sie gekonnt für verschiedene Aufnahmen ausnutzen, in Innenräumen und im Freien.

    Im Fotolabor entwickeln sie Filme und stellen Vergrößerungen von den Negativen oder Diapositiva her. Im digitalen Bereich werden Aufnahmen z. B. auf CD-Rom gespeichert und mit Bildbearbeitungstechniken weiterverarbeitet. Sowohl für die Aufnahmen als auch für Laboraufträge beraten Berufsfotografinnen und -fotografen ihre Kund*innen und besprechen deren Bildvorstellungen.

  • Womit man arbeitet

    Neben verschiedenen Arten von Kameras setzen Berufsfotografinnen und -fotografen für ihre Arbeit Entwicklungsmaschinen und Printer ein. In der traditionellen analogen Fotografie verwenden sie spezielles Fotopapier, Chemikalien, Entwicklungsbäder, Fixier- und Bleichbäder, Entwicklungszangen, Retuschiermesser und Trichter. Digitale Fotografie erfordert spezielle Speichermedien (z. B. CD-ROM, USB) und Bildbearbeitungsprogramme. Der Computer ist dabei das Hauptarbeitsmittel.

  • Wie man arbeitet

    Berufsfotografinnen und -fotografen arbeiten je nach Aufgabengebiet in Studios, in Labors (Dunkelkammer), bei Außenaufnahmen im Freien oder vor Ort bei ihren Kund*innen (z. B. bei Hochzeiten, Jubiläumsfeiern) und in Verkaufsräumen. Sie arbeiten im Team mit Assistent*innen und mit Fotokaufleuten (Foto- und Multimediakaufmann / Foto- und Multimediakauffrau (Lehrberuf))), mit Visagist*innen, Redakteur*innen, Mediendesigner*innen (Medienfachmann / Medienfachfrau – Grafik, Print, Publishing und audiovisuelle Medien (Audio, Video und Animation) (Lehrberuf), Medienfachmann / Medienfachfrau – Agenturdienstleistungen (Lehrberuf)) oder Drucktechniker*innen (Drucktechnik (Lehrberuf)).

  • Was man macht

    • gewünschte Aufnahmen besprechen und konzipieren
    • Bildideen umsetzen: Arrangement, Hintergrund, Lichtsetzung, Blickwinkel
    • Aufnahmen erstellen: Belichtungsmessung, Farbtemperaturmessung
    • im Fotolabor: Fotochemikalien ansetzen
    • Negativ- oder Diafilme entwickeln
    • Positiva, Vergrößerungen, Duplikate, Fotomontagen herstellen
    • Fotografien retuschieren und tonen
    • Fotografien auf Platten („Kaschieren“) aufziehen
    • Digitalisierung und digitale Bildbearbeitung
    • Reproduktionen herstellen
    • fallweise audiovisuelle Diashows und Videoaufzeichnungen herstellen
  • Für wen man arbeitet

    • Betriebe des Fotografiegewerbes
    • häufig führen Berufsfotografinnen und -fotografen ihren eigenen Gewerbebetrieb
  • Ausbildungs­inhalte / Was man lernt

    Um die Qualität in der Berufsfotografie zu sichern, wurde von der Wirtschaftskammer eine freiwillige Zertifizierung eingeführt, die schrittweise die Meisterprüfung im jetzt freien Gewerbe ersetzen soll. Die Qualifizierungsprüfung kann bei entsprechendem Know-how direkt absolviert werden oder es können zur Vorbereitung an Akademien verschiedene Module besucht werden. Die Zertifizierung lautet auf „Qualified Austrian Photographer“ (QAP).

    Die Akademie dauert 2 Semester. Die Prüfung ermöglicht auch den Zugang für ein Studium der Fotografie an der Donau-Uni-Krems.
    Mehr Info unter www.aap.photo

    Wichtige Ausbildungsinhalte:

    • Fotografie
    • Labortechnik
    • Film-Entwicklung
    • Porträit-Fotografie
    • Landschaftsfotografie
    • Foto-Journalismus, Sportfotografie
    • Fotokamera- und Gerätekunde
    • Datenbanken und Archive
    • Betriebsführung
  • Wie man sich weiterbilden kann

    Weiterbildung bedeutet für Berufsfotograf*innen, sich zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten im technischen, theoretischen und gestalterischen Bereich der Fotografie anzueignen.

    In einigen Bundesländern bieten die Landesinnungen der Fotografen und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) Seminare zu Spezialproblemen der Fotografie, sowie zu Entwicklungen in der Fototechnik an. Fallweise führen auch die Herstellerfirmen von Fotogeräten und -materialien bei der Einführung neuer Produkte Einschulungen durch.

    Für Berufsfotograf*innen können auch Kurse über Bildbearbeitungsprogramme oder andere Desktop- und Electronic Publishing Programme interessant sein, die ebenfalls vom WIFI angeboten werden.

    Das Studium von Fachzeitschriften und -büchern, der Besuch von Ausstellungen, Veranstaltungen und Kursen z. B. über Grafik, Architektur- oder Modefotografie, Fotografie-Labortechnik, Druckvorlagenherstellung, Druck – allgemein und Videotechnik ist ein weiterer Bildungsaspekt.

    Zur Weiterbildung in Kunstfotografie besteht die Möglichkeit Lehrgänge an privaten Fotoschulen wie z. B. fotoK – www.fotok.at oder die Fotoschule Wien – www.fotoschule.at zu besuchen oder ein Studium in Bildender Kunst mit Schwerpunkt Fotografie zu absolvieren.

    Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

  • Was du mitbringen solltest

    Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

    Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.

    Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

      Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

    • Auge-Hand-Koordination
    • Fingerfertigkeit
    • gutes Sehvermögen

       

      Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

    • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
    • chemisches Verständnis
    • Datensicherheit und Datenschutz
    • Gefühl für Farben und Formen
    • gestalterische Fähigkeit
    • gute Beobachtungsgabe
    • gutes Augenmaß
    • kaufmännisches Verständnis

       

      Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

    • Aufgeschlossenheit
    • Kommunikationsfähigkeit
    • Kontaktfreude
    • Kundinnen- / Kundenorientierung
    • Motivationsfähigkeit

       

      Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

    • Aufmerksamkeit
    • Belastbarkeit / Resilienz
    • Eigeninitiative
    • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
    • Freundlichkeit
    • Geduld
    • Selbstorganisation
    • Selbstvertrauen / Selbstbewusstsein

       

      Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig?

    • gepflegtes Erscheinungsbild
    • Mobilität (wechselnde Arbeitsorte)

       

      Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

    • Kreativität
    • Organisationsfähigkeit
  • Was es noch gibt

    Verwandte Lehrberufe

    Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf).

    Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Agenturdienstleistungen (Lehrberuf), „1. voll“
    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Grafik, Print, Publishing und audiovisuelle Medien (Audio, Video und Animation) (Lehrberuf), „1. voll“
    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Online-Marketing (Lehrberuf), „1. voll“
    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Webdevelopment und audiovisuelle Medien (Audio, Video und Animation) (Lehrberuf), „1. voll“
    • Reprografie (Lehrberuf), „1. voll“

    Alternativen (Auswahl)

    Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

    Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

    • Bildjournalist*in
    • Compositing Artist (m./w./d.)
    • Computer Visualist*in
    • Computeranimateur*in
    • Creative Director (m./w./d.)
    • Foto- und Multimediakaufmann / Foto- und Multimediakauffrau (Lehrberuf), „1. voll“
    • Fotograf*in (-Kunst)
    • Game Developer (m./w./d.)
    • Grafik-Designer*in
    • Mediafachmann / Mediafachfrau
    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Agenturdienstleistungen (Lehrberuf), „1. voll“
    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Grafik, Print, Publishing und audiovisuelle Medien (Audio, Video und Animation) (Lehrberuf), „1. voll“
    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Online-Marketing (Lehrberuf), „1. voll“
    • Medienfachmann / Medienfachfrau – Webdevelopment und audiovisuelle Medien (Audio, Video und Animation) (Lehrberuf), „1. voll“
    • Pressefotograf*in
    • Reprografie (Lehrberuf), „1. voll“
    • Trickfilmzeichner*in / Comic Zeichner*in

    Spezialisierungsmöglichkeiten (Auswahl):

    • Werbefotograf*in
  • Lehre und Matura

    Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

    Und so geht es:

    Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

    Wie funktioniert die Vorbereitung?

    Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

    Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

    Link: Häufig gestellte Fragen!

  • Selbst­ständigkeit

    Selbstständigkeit

    Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist beispielsweise gegeben durch:

    Freies Gewerbe:

    • Berufsfotografie
    • Pressefotografie und Fotodesign

    Hinweis: Das reglementierte Gewerbe/Handwerke der Berufsfotografen wurde Ender November 2013 durch ein Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs aufgehoben. Das Gewerbe Berufsfotografie kann daher ohne Ausbildungs- und Praxisnachweis oder eine Meisterprüfung als freies Gewerbe ausgeübt werden.

    Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.

    Liste der Freien Gewerbe:

    ALLGEMEINE HINWEISE:

    Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
    Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
    • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
    • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

    Weitere Informationen und Kontakte:

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