Metalldesign – Gravur

Lehrzeit: 3 Jahre

Einstiegsgehalt nach der Lehre: ca. 1.990,- bis 2.490,- €

Lehrberuf

  • Worum es geht

    Metalldesigner*innen mit Schwerpunkt Gravur erstellen Schriftzüge, grafische Elemente und Verzierungen auf metallischen und nicht-metallischen Oberflächen. Sie sind entweder im manuell/handwerklichen oder im maschinell/industriellen Fertigungsbereich tätig. Manuell ausgeführte Arbeiten, also Handgravuren, kommen insbesondere bei Schmuck und Verzierungen, bei Waffengravuren oder in der Münz- und Medaillenherstellung zur Anwendung. Bei der maschinellen Fertigung und Bearbeitung werden moderne CNC- und Lasertechniken eingesetzt, z. B. bei der Herstellung von Schildern, Firmentafeln und dergleichen oder bei der Fertigung von Druck- und Prägewerkzeugen.
    Metalldesigner*innen – Gravur arbeiten in Werkstätten und Produktionshallen im Team mit Berufskolleg*innen, Vorgesetzten und verschiedenen Fach- und Hilfskräften und haben Kontakt zu ihren Kund*innen und Lieferant*innen.

  • Wo man arbeitet

    „Der Lehrberuf Metalldesign – Gravur ist eine genaue Sache. – Es geht um Millimeter. In meinem Beruf kann ich kreativ sein und die Arbeit macht auch Spaß. Mit der Laser-Gravur lässt sich heute fast alles beschriften – vom Apfel, Baumstamm bis zum Pulli und der Weihnachtskugel. Neben modernen Laser-Computern werden heute auch noch die alten Fräsmaschinen verwendet.“
    Julia Hofer, Lehrling bei Hölzl Gravurtec, ibw Fotowettbewerb 2007

    Metalldesigner*innen – Gravur arbeiten an Hand von Skizzen, Werkzeichnungen und Modellen sowie nach Kundinnen- und Kundenwunsch und auch nach eigenen Entwürfen. Für die Erzeugung von Massengravuren (industrielle Serienfertigung) kommen maschinelle Kopierfräsen zum Einsatz. Die Entwürfe zeichnen die Metalldesigner*innen an Bildschirmen und schicken die Daten dann an CNC-gesteuerten Graviermaschinen und Laserbeschriftungsanlagen. Sie programmieren die computergesteuerten Anlagen, legen die erforderlichen Materialien ein und prüfen den Graviervorgang. Die Werkstücke müssen in der Regel dann noch nachbearbeitet und veredelt werden. Zum Beispiel werden die Werkstücke lackiert, geschliffen und poliert oder einzelne Teile zusammenmontiert, beispielsweise geklebt.
    Die traditionelle Handgravurtechnik kann bisher jedoch nur teilweise durch Maschinen ersetzt werden. Der handwerkliche Anteil hat bei Gravurarbeiten daher nach wie vor einen großen Stellenwert.

    Die wichtigsten Erzeugnisse von Metalldesigner*innen – Gravur sind Prägestempel und Prägestanzen für die industrielle Massenfertigung von Gebrauchs- und Ziergegenständen (z. B. Besteck, Sportabzeichen, Pokale), Prägewerkzeuge für Scheide-, Gedenk- und Sondermünzen, Metallstempel für den amtlichen Gebrauch, Schilder (z. B. Türschilder, Firmenschilder) sowie Druckformen für den Banknoten-, Briefmarken-, Visitenkarten- und Briefkopfdruck.

    Weiters führen sie für den Kunststoff- und Aluminiumspritzguss Gravuren an Spritz-, Guss- oder Pressformen durch (Formengravur) sowie dekorative Gravuren an Schmuckstücken, Gebrauchs- und Ziergegenständen (Schmuckgravur). An Werkzeugen, Geräten und Maschinen führen sie verschiedene Wartungs-, Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten durch.

  • Womit man arbeitet

    Metalldesigner*innen – Gravur verwenden bei ihrer Arbeit unterschiedliche Metalle und nichtmetallische Werkstoffe wie z. B. Stahl, Kupfer, Aluminium, Edelmetalle wie Gold, Silber, Bronze sowie Kunststoffe, Plexiglas und Holz. Für das Gravieren verwenden sie spezielle Werkzeuge wie Meißel und Punzen, für die Erstellung von Stempeln verwenden sie Prägewalzen und CNC-Gravierfräsmaschinen.

  • Wie man arbeitet

    Metalldesigner*innen – Gravur arbeiten in gewerblichen Werkstätten sowie in Produktionshallen von Industriebetrieben. Je nach betrieblicher Funktion arbeiten sie im Team mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen. Bei Einzelanfertigungen haben sie auch direkten Kontakt zu ihren Kund*innen und Auftraggeber*innen sowie zu den Zulieferfirmen von Metallen und Materialien.

  • Was man macht

    • Werkstücke planen, entwerfen und kreativ gestalten (gestalten am Bildschirm für CNC-Graviermaschinen)
    • Stanz- und Prägewerkzeuge, Stempel, Druckformen, Schilder, Informationsträger und Gebrauchs- und Ziergegenstände maschinell (gravieren auf CNC-Graviermaschinen) oder von Hand gravieren
    • Kund*innen beraten und informieren
    • technische Unterlagen lesen und anwenden
    • Maßnahmen der Qualitätssicherung durchführen
    • technische Daten über Arbeitsablauf und Ergebnisse erfassen und dokumentieren
    • Maschinen bedienen und steuern
    • Ausrüstungen, Maschinen und Werkzeuge pflegen, reinigen und warten
    • kleinere Instandhaltungsarbeiten durchführen
  • Für wen man arbeitet

    • Kleinbetriebe des Graveurgewerbes
    • Gewerbliche Mittel- und Großbetriebe
    • Gravurabteilungen der metallbe- und -verarbeitenden Industrie
  • Ausbildungs­inhalte / Was man lernt

    Der Lehrberuf Metalldesign kann – zusätzlich zum Ausbildungsschwerpunkt „Gravur“ – mit folgenden Schwerpunkten erlernt werden:

    • Metalldesign – Gürtlerei (Lehrberuf)
    • Metalldesign – Metalldrückerei (Lehrberuf)

     

    Wichtige Ausbildungsinhalte:

    • Arbeitsvorbereitung
    • Arbeit nach Zeichnung
    • Entwurf, Gestaltung, Design
    • Gravieren, Handgravieren
    • Flachgravieren
    • Typografie, Schriftgestaltung
    • Metallätzen, Metallschleifen
    • Prägewalzen
    • Oberflächenbehandlung, Reinigen, Polieren
    • Qualitätsmanagement
    • Kunden*innenberatung und -betreuung
  • Wie man sich weiterbilden kann

    Metalldesigner*innen – Gravur sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen laufend zu ergänzen und zu vertiefen. Neue Entwicklungen und Weiterbildungsbereiche für Metalldesigner*innen – Gravur:

    • Werkstoff- und Materialienkunde
    • Metallbearbeitungstechniken
    • Graviertechniken
    • CAD, CNC-Techniken
    • Qualitätsmanagement

    Durch den Besuch der Meisterschule für Kunst und Gestaltung, Ausbildungszweig Metallgestaltung können Metalldesigner*innen – Gravur ihre künstlerischen Fertigkeiten erweitern und sich zusätzliches Wissen und Fähigkeiten in handwerklichen Metallgestaltungstechniken aneignen. Eine weitere Möglichkeit beruflicher Weiterbildung bieten die Meisterklassen für Medailleurkunst und Kleinplastik an der Akademie der bildenden Künste Wien.

    Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (bfi) bieten Kurse im Bereich Metallbearbeitung an. Kurse über Blechschweißen werden von der Schweißtechnischen Zentralanstalt (SZA) in Wien angeboten.

    Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

  • Was du mitbringen solltest

    Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

    Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.

     

    Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

     

    Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

    • Auge-Hand-Koordination
    • Fingerfertigkeit
    • gutes Sehvermögen
    • Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen
    • Unempfindlichkeit gegenüber künstlicher Beleuchtung
    • Unempfindlichkeit gegenüber Staub

     

    Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

    • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
    • gestalterische Fähigkeit
    • gutes Augenmaß
    • handwerkliche Geschicklichkeit
    • Kunstverständnis
    • räumliches Vorstellungsvermögen
    • technisches Verständnis

     

    Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

    • Kommunikationsfähigkeit
    • Kundinnen- / Kundenorientierung

     

    Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

    • Aufmerksamkeit
    • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
    • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
    • Geduld
    • Umweltbewusstsein

     

    Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

    • Kreativität
    • systematische Arbeitsweise
  • Was es noch gibt

    Verwandte Lehrberufe

    Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf).

    Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

    • Konstrukteur*in – Metallbautechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Konstrukteur*in – Stahlbautechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Spengler*in (Lehrberuf), „1. voll“

    Alternativen (Auswahl)

    Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

    Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

    • Konstrukteur*in – Metallbautechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Konstrukteur*in – Stahlbautechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Spengler*in (Lehrberuf), „1. voll“
  • Lehre und Matura

    Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

    Und so geht es:

    Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

    Wie funktioniert die Vorbereitung?

    Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

    Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

    Link: Häufig gestellte Fragen!

  • Selbst­ständigkeit

    Selbstständigkeit

    Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist gegeben durch:

    a) Freies Gewerbe:

    • Gravur
    • Anfertigung von Schlüsseln mittels Kopierfräsmaschinen

    Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.

    Liste der Freien Gewerbe:

    b) reglementierte Gewerbe und Handwerke:

    • Handwerk der Oberflächentechnik und Metalldesign, BGBl. II Nr. 71/2003 (Novelle Art. 33 BGBl. II Nr. 399/2008)
    • Handwerk der Schilderherstellung, BGBl. Nr. II 67/2003 (Novelle Art. 30 BGBl. II Nr. 399/2008)

    Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
    Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe.

    ALLGEMEINE HINWEISE:

    Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
    Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen Sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
    • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
    • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

    In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

    Weitere Informationen und Kontakte:

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