Beschriftungsdesign und Werbetechnik

Lehrzeit: 3 Jahre

Einstiegsgehalt nach der Lehre: ca. 1.810,- €

Lehrberuf

  • Worum es geht

    Beschriftungsdesigner*innen und Werbetechniker*innen entwerfen, gestalten, erzeugen und montieren Schilder, Beschriftungen und Werbeankündigungen. Dafür wenden sie verschiedene Techniken (Ätzen, Sandstrahlen, Gravieren) an. Sie bearbeiten Materialien wie Holz, Stein, Aluminium, Messing, Kupfer, Niro- und Eisenblech, Kunststoff, Folien, Textilien, Glas etc.

    Beschriftungsdesigner*innen und Werbetechniker*innen arbeiten händisch (im Siebdruck oder mit Pinseln und Schablonen) oder mit Hilfe von computergesteuerten Anlagen. Sie arbeiten im Team mit Kolleginnen und Kollegen in Werkstätten. Bei Montagearbeiten sind sie auch an wechselnden Arbeitsorten, z. B. auf Messegeländen, Baustellen oder bei den Kundinnen und Kunden vor Ort tätig.

  • Wo man arbeitet

    Dank ihnen wissen wir, wie schnell wir fahren dürfen oder in welchem Stockwerk der Arzt seine Praxis hat: Im Lehrberuf Beschriftungsdesign und Werbetechnik geht es hauptsächlich darum, Metall- und Kunststoffflächen, Holz, Glas, Textilien und Mauerflächen, aber auch mobile Objekte wie Fahrzeuge zu gestalten. Schriften und Bilder werden, unter Berücksichtigung von Stil, Kultur und Architektur, entworfen, gestaltet und hergestellt und schließlich auf die jeweiligen Untergrund- und Trägerkonstruktionen übertragen.

    Die wichtigsten Erzeugnisse der Beschriftungsdesigner*innen und Werbetechniker*innen sind Firmen- und Straßenschilder, Verkehrsschilder, Türschilder, Autobeschriftungen, bedruckte bzw. bemalte Selbstklebefolien, Aufkleber und Abziehbilder, plastische Buchstaben oder Embleme, Leuchtschriften, Neonanlagen, Leuchtschilder und Displays.

    Beschriftungsdesigner*innen und Werbetechniker*innen bedienen sich vieler unterschiedlicher Arbeitsmethoden und -techniken. Diese reichen vom händischen Zeichnen und Malen z. B. an Mauerflächen bis zu modernen digitalisierten Bildbearbeitungen mittels Grafik- und CAD-Programmen. Auch Sgraffito (graffiare bedeutet ritzen), Fresko, Sandstrahlen, Gravieren, Ätzen und Schablonieren gehören zu den Arbeitstechniken von Beschriftungsdesigner*innen und Werbetechniker*innen.

    Beschriftungsdesigner*innen und Werbetechniker*innen beraten Kundinnen und Kunden und erheben den jeweiligen Kundenwunsch. Darauf aufbauend planen, entwerfen und gestalten sie Schriften und bildliche Darstellungen unter Berücksichtigung der Möglichkeiten, die der gewünschte Untergrund bietet. Sie stellen Schilder, Displays, Leuchtreklamen und andere Werbeträger her, bemalen, lackieren, bedrucken diese oder bekleben sie mit zwei- und dreidimensionalen Folien. Dabei arbeiten sie sowohl mit handwerklichen Methoden als auch mit elektronisch gesteuerten Maschinen und Anlagen. Die fertigen Werbeträger montieren sie am gewünschten Ort und prüfen die Funktion und Wirkung.

    Beschriftungsdesigner*innen und Werbetechniker*innen setzen auch schadhafte Schilder, Lichtwerbeanlagen und andere Werbeträger instand und restaurieren historische Schilder.

  • Womit man arbeitet

    Beschriftungsdesigner*innen und Werbetechniker*innen arbeiten mit den verschiedensten Materialien wie Holz, Metall, Glas, Kunststoff, Stein, Stoffen usw. an unterschiedlichen Unterkonstruktionen und Werbeträgern, z. B. auch an beweglichen wie Fahrzeugen (Lieferwagen, LKWs, Busse). Für ihre Tätigkeit verwenden sie vom einfachen Zeichenstift bis zum modernen Grafik-Programm die gesamte Palette der grafischen Gestaltungsmöglichkeiten. Bei der Ausgabe ihrer Entwürfe verwenden sie Zeichen- und Schneideplotter, Sieb-, Digital- und Thermotransfer-Druckanlagen sowie Laser- und Gravuranlagen.

  • Wie man arbeitet

    Beschriftungsdesigner*innen und Werbetechniker*innen sind vorwiegend in Klein- und Mittelbetrieben tätig, die Schilder, Beschriftungen und Lichtreklamen herstellen. Sie arbeiten in Werkstätten aber auch an wechselnden Arbeitsorten direkt bei den Kundinnen und Kunden.

    Beschriftungsdesigner*innen und Werbetechniker*innen arbeiten im Team mit ihren Kolleginnen und Kollegen und Vorgesetzten. Sie haben z. B. bei Verkaufsgesprächen, aber auch bei Montagearbeiten direkten Kontakt zu Kundinnen und Kunden.

  • Was man macht

    • Schriften und bildliche Darstellungen entwerfen, planen und gestalten; CI (Corporate Identity) und CD (Corporate Design) erstellen; auch unter Einsatz von rechnergestützten Systemen
    • Schriften, Wappen, Logos, Embleme, Bilddarstellungen, Displays und sonstige Werbemittel sowie erforderliche Unterkonstruktionen und Trägerkonstruktionen herstellen; auch mit rechnergestützten Systemen
    • mit Schreibpinsel schreiben, Schriften, Wappen, Logos, Bilddarstellungen, Displays und sonstige Werbemittel ausschneiden und aufbringen
    • Schriften und bildliche Darstellungen auf unterschiedlichen Untergründen und auf beweglichen und stabilen Werbeträgern applizieren (d.h. Untergründe bemalen, lackieren, mit Folien zwei- und dreidimensional verkleben, bedrucken usw.)
    • Farbtöne abstimmen und nachmischen
    • facheinschlägige Werkstoffe beschichten und beschriften
    • Untergrundvorbereitungen und Beschichtungen sowie Oberflächenveredelungen
    • Metallflächen und Kunststoffflächen, Holz, Glas, Textilien und Mauerflächen bearbeiten
    • Siebdruck, Schneideplotter und Digitaldruckanlagen einrichten und bedienen
    • Lichtschilderanlagen herstellen, montieren, prüfen und in Betrieb nehmen
    • Produkte, insb. Schilder und Lichtwerbeanlagen instandsetzen und restaurieren
    • mechanische und thermische Bearbeitung facheinschlägiger Werkstoffe: wie Bohren, Schneiden, Feilen, Fräsen, Schleifen und Polieren
    • Schablonentechnik und Digitaldruck (Non-Impact-Druckverfahren) anwenden
    • rechnergestützte Anlagen (Computer und Peripherie) für Entwurf und Herstellung von Schrift und Bild handhaben
    • Kundinnen und Kunden beraten
  • Für wen man arbeitet

    • Klein- und Mittelbetriebe, die Schilder, Lichtschilder, Beschriftungen etc. in Einzelanfertigung oder in Serie herstellen
  • Ausbildungs­inhalte / Was man lernt

    Wichtige Ausbildungsinhalte:

    • Schriftdesign und Schriftgestaltung
    • Arbeitsvorbereitung
    • Herstellungsverfahren
    • Farbstoff- und Werkstoffkunde
    • Materialien- und Gerätekunde
    • Druckvorbereitung
    • Druckverfahren, Digital- und Siebdruckverfahren
    • Folien- und Filmherstellung
    • Montage von Schildern, Displays, Lichtwerbeanlagen etc.
    • Wartung und Reparatur
    • Kundenservice, Kundenbetreuung
  • Wie man sich weiterbilden kann

    Wegen der vielfältigen Arbeitstechniken ist in diesem Beruf ständige Weiterbildung hinsichtlich neuer Materialien und Verfahren (z. B. Sieb- und Digitaldruck, Desktop-Publishing Programme, Lichttechnik) sehr wichtig. Weiterbildung ist speziell in folgenden Bereichen wichtig:

    • Werbe- und Gebrauchsgrafik
    • Typografie, Layout und Design
    • Sieb- und Digitaldruckverfahren
    • Desktop-Publishing Programme (DTP)
    • Lichttechnik
    • EDV und Internet
    • Qualitätssicherung

    Möglichkeiten hiezu bieten Weiterbildungskurse des Berufsförderungsinstitutes (bfi) und des Wirtschaftsförderungsinstitutes (WIFI).

    Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

  • Was du mitbringen solltest

    Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

    Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.

    Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

      Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

    • Fingerfertigkeit
    • gutes Sehvermögen
    • Unempfindlichkeit gegenüber chemischen Stoffen
    • Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen

       

      Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

    • Anwendung und Bedienung digitaler Tools
    • Datensicherheit und Datenschutz
    • Gefühl für Farben und Formen
    • gestalterische Fähigkeit
    • gutes Augenmaß
    • handwerkliche Geschicklichkeit
    • räumliches Vorstellungsvermögen
    • technisches Verständnis

       

      Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

    • Kommunikationsfähigkeit
    • Kundinnen- / Kundenorientierung

       

      Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

    • Aufmerksamkeit
    • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
    • Eigeninitiative
    • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
    • Umweltbewusstsein

       

      Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

    • Kreativität
  • Was es noch gibt

    Verwandte Lehrberufe

    Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf).

    Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

    • Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Dekormaltechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Funktionsbeschichtungen (Lehrberuf), „1. voll“
    • Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Historische Maltechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Korrosionsschutz (Lehrberuf), „1. voll“
    • Vergolder*in und Staffierer*in (Lehrberuf), „1. voll“

    Alternativen (Auswahl)

    Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

    Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

    • Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Dekormaltechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Funktionsbeschichtungen (Lehrberuf), „1. voll“
    • Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Historische Maltechnik (Lehrberuf), „1. voll“
    • Maler*in und Beschichtungstechniker*in – Korrosionsschutz (Lehrberuf), „1. voll“
    • Vergolder*in und Staffierer*in (Lehrberuf), „1. voll“
  • Lehre und Matura

    Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

    Und so geht es:

    Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

    Wie funktioniert die Vorbereitung?

    Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

    Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

    Link: Häufig gestellte Fragen!

  • Selbst­ständigkeit

    Selbstständigkeit

    Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist gegeben durch:

    Reglementierte Gewerbe/Handwerke:

    • Handwerk der Schilderherstellung, BGBl. II Nr. 67/2003 (Novelle mit Artikel 30 BGBl. II Nr. 399/2008)

    Für die Ausübung eines reglementierten Gewerbes sind, neben der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen, Befähigungsnachweise zu erbringen, die in den angeführten Bundesgesetzblättern festgelegt sind.
    Downloadmöglichkeit der Zugangsvoraussetzung und Prüfungsordnungen (Bundesgesetzblätter): Wirtschaftskammer Österreich: Prüfungs- und Befähigungsnachweise für reglementierte Gewerbe

    ALLGEMEINE HINWEISE:

    Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
    Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
    • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
    • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

    In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

    Weitere Informationen und Kontakte:

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