Textilgestaltung – Weberei

Lehrzeit: 3 Jahre

Einstiegsgehalt nach der Lehre: ca. 1.370,- bis 1.620,- €

Lehrberuf

  • Worum es geht

    Textilgestalter*innen im Schwerpunkt Weberei erzeugen gewebte Stoffbahnen aus Natur-, Kunst-, Metall- und Mineralfasern. Diese Stoffe werden z. B. für Oberbekleidungen, Heimtextilien, Teppiche oder Wandbehänge verwendet. Weben erfolgt durch Verkreuzen von Längs- und Querfäden (Kette und Schuss).

    Die Textilgestalter*innen im Schwerpunkt Weberei entwickeln und patronieren die Bindungen (Verkreuzungen von Kette- und Schussfaden) für ein- oder mehrlagige Gewebe und legen die Produkteigenschaften der Gewebekonstruktionen fest. Sie führen die erforderlichen Berechnungen durch und wählen die Materialien, Farben, Muster etc. aus. Sie richten die oft rechnergestützten (computergesteuerten) Produktionsmaschinen ein (Webmaschinen und -automaten), überwachen den Produktionsprozess und beheben Störungen und stellen die Gewebe fertig.
    Textilgestalter*innen im Schwerpunkt Weberei arbeiten zumeist an computergesteuerten Strickmaschinen in Fertigungshallen der Industrie mit Fach- und Hilfskräften zusammen.

  • Wo man arbeitet

    Weben ist eine traditionelle Technik zur Herstellung von textilen Stoffen. Beim Weben werden Längs- und Querfäden (Kette und Schuss) verkreuzt. Textilgestalter*innen im Schwerpunkt Weberei arbeiten heute an modernen, elektronisch- bzw. computergesteuerten Webmaschinen. Bei der Vorbereitung der Webmaschinen für die Produktion setzen sie die Garnspulen ein und ziehen Garnfäden in die Webvorrichtung ein. Sie stellen die Webmaschine auf die gewünschte Gewebeart ein bzw. geben bei computergesteuerten Maschinen das Webprogramm über die Tastatur bzw. Datenträger ein.

    Textilgestalter*innen im Schwerpunkt Weberei erzeugen Stoffbahnen aus Natur- und Kunstfaser (z. B. Schafwolle, Baumwolle, Seide, Kunstseide) zur Herstellung von Wäsche, Hemden, Oberbekleidung, Teppichen, Wandbehänge, Heimtextilien usw. In der Metallweberei erzeugen sie Gitter und Geflechte aus Metallfäden oder Drähten für technische Zwecke wie z. B. Batteriemassekabel.

    Textilgestalter*innen im Schwerpunkt Weberei richten die oft rechnergestützten (computergesteuerten) Produktionsmaschinen ein (Webmaschinen und -automaten), überwachen den Webvorgang, beobachten die Gewebebildung und achten auf die richtige Farbfolge des Schusses. Sie führen prozessbegleitende Qualitätskontrollen durch und wechseln (je nach Automatisierungsgrad der Maschine) bei Farbwechsel die Schuss-Spule aus. Nach Beendigung des Webvorganges kontrollieren sie die fertigen Stoffe und machen sie verkaufsfertig. Sie warten und reinigen Webmaschinen und führen daran kleine Reparaturarbeiten durch, wie Auswechseln gebrochener Teile.

    In der Produktionsvorbereitung entwickeln und patronieren Textilgestalter*innen im Schwerpunkt Weberei die Bindungen (Verkreuzungen von Kette- und Schussfaden) für ein- oder mehrlagige Gewebe, legen die Produkteigenschaften der Gewebekonstruktionen fest. Sie führen die erforderlichen Berechnungen für Kette und Schuss (Längs- und Querfäden) durch und wählen die Materialien, Farben, Muster etc. aus.

  • Womit man arbeitet

    Textilgestalter*innen im Schwerpunkt Weberei arbeiten an elektronisch- bzw. computergesteuerten Webmaschinen und benutzen zur Bedienung und Wartung schriftliche Unterlagen (Handbücher). Sie programmieren die Webprogramme über Computertastaturen oder durch Einspielung der Datenträger und hantieren mit Garnspulen (Schuss-Spulen) und Garnfäden aus Schafwolle, Baumwolle, Seide, Kunstseide usw., aber auch Metallfäden in der Metallweberei. Bei der Wartung der Anlagen verwenden sie Ersatzteile, Maschinenöle und einfache Werkzeuge, wie z. B. Schraubenzieher.

    Beim Entwickeln von Gewebekonstruktionen arbeiten sie mit Konstruktions- und Designprogrammen oder teilweise auch von Hand mit Papier und Stiften und verwenden Datenbanken und spezielle Programme für die Bestimmung von Farben, die Auswahl der Materialien und Berechnung von Kette und Schuss. Die Konstruktionen übertragen sie direkt mittels integrierter Schnittstellen vom Entwurfsprogramm auf die Webautomation.

  • Wie man arbeitet

    Textilgestalter*innen im Schwerpunkt Weberei arbeiten in Gewerbe- und Industriebetrieben in Werkstätten und industriellen Produktionshallen. Sie arbeiten im Team mit Textiltechniker*innen (siehe Textiltechnologie (Lehrberuf)), Vorarbeiter*innen und Hilfskräften der Produktion zusammen. Je nach Betriebsgröße arbeiten Weber*innen auch in Verkaufsräumen und haben dort Kontakt zu Kund*innen und Lieferant*innen.

  • Was man macht

    • Materialien (Roh- und Ausgangsstoffe) auswählen, auf Verwendbarkeit prüfen und sachgemäß lagern
    • Gewebe konstruieren und entwickeln (Bindungen für einflächige und mehrflächige Gewebe entwickeln und patronieren, Gewebekonstruktionen in Bezug auf Produkteigenschaften festlegen, Kette und Schuss dekomponieren und berechnen) und gestalten (Farbe, Material, Bindung, Ausrüstung)
    • Musterzeichnungen lesen und abändern
    • Gewebe, z. B. Stoffe für Oberbekleidung, Heimtextilien, Teppiche oder Wandbehänge herstellen, insb. mittels Webmaschinen
    • Webmaschinen einrichten, rüsten, anfahren, bedienen, überwachen und ab- bzw. umstellen
    • Webvorgang kontrollieren, Fehler der Webmaschinen beheben
    • Gewebe fertigstellen
    • Kundinnen und Kunden beraten
  • Für wen man arbeitet

    • Betriebe des Textilgewerbes und der Textilindustrie
  • Wie man sich weiterbilden kann

    Die Berufsaussichten für Textilgestalter*innen hängen wesentlich von ihrer Weiterbildungsbereitschaft ab. Für Fachkräfte mit guten Kenntnissen für Einstell- und Umstellarbeiten an einzelnen Maschinentypen und für die Entwurfsarbeiten sind die Beschäftigungsaussichten günstiger.

    Weiterbildung ist daher insbesondere in den Bereichen IT, CAD = Computer aided design und Maschinensteuerung, aber auch Textildesign, Mustergestaltung, Arbeitstechnik, Qualitätsmanagement und Umwelttechnik wichtig.

    Für Textilgestalter*innen gibt es nur relativ wenige fachspezifische Weiterbildungsmöglichkeiten. Das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bietet in Wien und Dornbirn von Zeit zu Zeit Kurse an, die auch für diesen Beruf interessant sind (z. B. textile Grundlagen).

    Der Besuch von Modeschauen und Messen ermöglicht Weiterbildung hinsichtlich neuer internationaler Entwicklungen auf dem Modesektor.

    Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung:

  • Was du mitbringen solltest

    Jeder Beruf erfordert ganz spezielle Sach- und Fachkenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden. Daneben gibt es auch eine Reihe von Anforderungen, die praktisch in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören: Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken.

    Welche Fähigkeiten und Eigenschaften in DIESEM Beruf sonst noch erwartet werden, kann von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich sein. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere Anforderungen, die häufig gestellt werden.

     

    Denk daran: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.

     

    Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?

    • Auge-Hand-Koordination
    • gutes Sehvermögen

     

    Sachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?

    • Gefühl für Farben und Formen
    • gestalterische Fähigkeit
    • gute Beobachtungsgabe
    • gutes Augenmaß
    • handwerkliche Geschicklichkeit
    • technisches Verständnis

     

    Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?

    • Kommunikationsfähigkeit
    • Kundinnen- / Kundenorientierung

     

    Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?

    • Aufmerksamkeit
    • Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
    • Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
    • Geduld
    • Sicherheitsbewusstsein

     

    Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?

    • Kreativität
    • Problemlösungsfähigkeit
    • systematische Arbeitsweise
  • Was es noch gibt

    Verwandte Lehrberufe

    Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf).

    Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag „1. voll“ bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)

    • Textiltechnologie (Lehrberuf), „1., 2. voll“

    Alternativen (Auswahl)

    Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.

    Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.

    • Textiltechnologie (Lehrberuf), „1., 2. voll“
  • Lehre und Matura

    Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.

    Und so geht es:

    Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.

    Wie funktioniert die Vorbereitung?

    Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.

    Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.

    Link: Häufig gestellte Fragen!

  • Selbst­ständigkeit

    Selbstständigkeit

    Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist gegeben durch:

    Freies Gewerbe:

    • Erzeugung von textilen Materialien
    • Erzeugung von Häkel-, Stick-, Strick- und Wirkwaren

    Informationen zum „Freien Gewerbe“: freie Gewerbe erfordern in der Regel keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde. Grundsätzlich richtet sich der Gewerbeumfang nach dem Wortlaut der Gewerbeanmeldung.

    Liste der Freien Gewerbe:

     

    ALLGEMEINE HINWEISE:

    Für jede Tätigkeit, die Sie selbstständig, regelmäßig und mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, ausüben wollen, brauchen Sie eine Gewerbeberechtigung (Ausnahme: Freie Berufe). Diese erhalten Sie durch Anmeldung bei der Gewerbebehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistrat).
    Unabhängig von einem etwaigen Befähigungsnachweis müssen sie dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:

    • das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
    • österreichische Staatsbürgerschaft oder Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedstaates (oder eines Staates, mit dem ein entsprechender Staatsvertrag besteht) oder es liegt ein gültiger Aufenthaltstitel vor, der zur selbstständigen Tätigkeit berechtigt
    • keine Ausschließungsgründe (z. B. abgewiesene Konkursanträge, Bestrafung wegen Finanzstrafdelikten)

    In allen Fällen einer selbstständigen Berufsausübung (ob im Rahmen eines Gewerbes oder als freiberufliche Tätigkeit) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

    Weitere Informationen und Kontakte:

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